Mittwoch, 9. Mai 2012

Let's Play: Datura

Heute erscheint mit Datura ein weiteres interessantes PSN-Spiel, denn endlich gibt es wieder etwas Neues für das Move-Equipment.


Datura selbst ist ein mysteriöses Spiel, in dem der Spieler nicht weiß, wer er ist, woher er kommt oder was er will. Ohne jegliche Begründung findet sich der Spieler in einem Wald wieder und kann diesen frei erkunden. Dabei gibt es verschiedene Gegenstände, mit denen interagiert werden kann - manche führen den Spieler sogar in eine andere Welt, in der kurzfristig eine Entscheidung getroffen werden muss. Was Realität und was Fantasie ist, verschwimmt in Datura zu einer interessanten Erfahrung.

Hier gibt's natürlich wieder die Playlist von YouTube direkt oder über diesen Link.

Dienstag, 8. Mai 2012

I Am Alive

I Am Alive wurde bereits 2008 angekündigt und sollte zunächst ein vollwertiges Disc-Spiel werden. Nach einigem Warten und einigen Entscheidungen von Publisher Ubisoft ist das Spiel letztendlich im PSN erschienen und kostet dort 14,99€.


Das Endzeitszenario ergibt sich aus einer Naturkatastrophe in Form eines Erdbebens, das scheinbar die gesamten USA in Schutt und Asche verwandelt hat. Der Protagonist hat ein ganzes Jahr damit verbracht, zurück zu seiner Heimatstadt Haventon zu gelangen, und die Geschichte setzt ein als er gerade vor der Brücke in die Stadt angekommen ist.
Die Story spielt weiterhin in und unter Haventon, denn natürlich leben Frau und Kind nicht mehr in ihrem alten Apartment. Stattdessen lernt man ein kleines Mädchen kennen und beschützen und trifft auf ihren vorigen Beschützer und rettet auch noch ihre Mutter. Dabei ist die Spielwelt ab und zu offen gestaltet, manche Passagen spielen aber auch in abgeschlossenen Bereichen wie einem Hochhaus oder einer Mall. Die Open-World-Passagen scheinen dabei Überbleibsel der ersten Spielidee zu sein: erkunden, sammeln und helfen sind hier die wichtigen Spielelemente. Denn prinzipiell ist die gesamte Karte Haventons erkundbar und es gibt überall versteckte Lebensmittel oder hilfreiche Gegenstände. Darüber hinaus finden sich aber auch 20 verschiedene Menschen in Not, denen geholfen werden kann. Als Belohnung gibt es eine Wiederholung für die Kamera.
Wiederholung für die Kamera? Richtig, denn stirbt man, kann man eine Wiederholung nutzen, um die Situation erneut spielen zu können – ansonsten müsste man den gesamten Abschnitt neu spielen. (Hinweis: viele gesammelte Gegenstände verschwinden aus dem Inventar und liegen wieder in der Spielwelt und sogar Opfern, denen man bereits geholfen hat, muss man erneut helfen – dafür gibt es aber auch wieder eine Wiederholung.) Dadurch wird auch der Schwierigkeitsgrad definiert: hilft man einigen Opfern, übersteht man auch schwere Passagen mit einigen Wiederholungen. Davon gibt es gerade am Ende einige, denn hier werden die Gegner stärker und vor allem steigt ihre Anzahl.

Gegner sind aber nicht gleich Gegner in I Am Alive. Manche verteidigen nur ihr Revier und greifen nicht an, solange man nicht selbst aggressiv wird. Andere Gegner pöbeln erst einmal, bevor sie ernsthaft angreifen und selbstverständlich gibt es auch diejenigen, die direkt zum Angriff übergehen. Die meisten Gegner gehören allerdings zur zweiten Gruppe und können mit Ruhe und Strategie ausgeschaltet werden. Ein Beispiel für einen typischen Kampf: Drei Gegner stellen sich in den Weg, einer kommt auf uns zu und fängt an uns zu schubsen, die anderen beiden bleiben zurück und wir haben festgestellt, dass einer eine Waffe trägt, der andere nur eine Machete hat. Mit einer schnellen Bewegung entledigen wir uns des ersten Gegners und ziehen schnell die Waffe, um den Kontrahenten mit der Waffe zu erschießen. Auf den letzten Gegner wird aber nicht geschossen; er wird bedroht, denn wir haben selbst keinen Schuss mehr in der Pistole. Das weiß er aber nicht und ergibt sich, so dass wir ihn  ohne Probleme K.O. schlagen können.
Besonders wichtig ist in jedem Kampf der Überblick, denn Gegner mit Pistolen müssen immer zuerst ausgeschaltet werden, sonst ist man selbst schnell niedergeschossen. Alle Gegner ohne Pistole können hingegen nur durch Einschüchterung in Schach gehalten werden. Angesichts der immer knappen Munition muss alles gespart werden, was zur Verfügung steht und unnötige Munitionsverschwendung kann schon im nächsten Kampf den entscheidenden Nachteil bedeuten.

Grafisch sieht I Am Alive solide aus – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die ganze Zeit begleitet ein schwarz/weiß-Filter das Spielgeschehen und sorgt für eine düstere Stimmung. Charaktere und Umgebung sehen für ein PSN-Spiel nicht schlecht aus, haben aber ihre Ecken und Kanten bzw. eintönige Texturen. Und auch musikalisch ist nicht besonders viel geboten, denn das anfangs bedrohlich wirkende Hintergrund-Geräusch ist ab und an recht nervig. Vor allem das Anschwellen der Geräusche bei sinkender Ausdauer wird schnell unnötig laut im Vergleich zu Dialogen, die oft nur durch die Videokamera verfolgt werden können und deren Tonqualität dementsprechend leiden muss. (nächster Hinweis: auch in der deutschen Version gibt es nur englische Sprache, aber deutsche Untertitel)

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass man dem Spiel anmerkt, dass es unfertig erschienen ist, um des Erscheinens willen. Gute Ideen wie die der Einschüchterung und gute Kletterpartien in Verbindung mit der begrenzten Ausdauer machen das Spiel interessant, doch besonders die Story ist nicht ausgereift und hat ein derart abruptes Ende, dass man sich fragen muss, ob man nicht nur die halbe Geschichte gespielt hat. Deswegen gibt es insgesamt diesen Score:
Gameplay und Story (40%): 3 [Gameplay 2 / Story 4]
Grafik (30%): 3
Musik und Sound (20%): 3
Schwierigkeit und Trophäen (10%):  2
Ein kleines Plus gibt es außerdem für die relativ lange Spielzeit von guten 6,5 Stunden, bei denen ich noch nicht allen Opfern geholfen habe. (genau Spielzeit im Let’s Play sind 6:25:13)
Daraus ergibt sich die Note 2,9 mit einem Bonus für die Spielzeit, womit es aber dennoch nur zu einer 3+ reicht. Ein ausgereifteres, fertiges Vollpreis-Spiel wäre die Alternative gewesen, für ein PSN-Spiel geht das aber auch so in Ordnung.

Dienstag, 1. Mai 2012

The Walking Dead - Episode One: A New Day

The Walking Dead ist das Spiel zur gleichnamigen Comic-Buch-Serie und der erfolgreichen Fernseh-Serie. Nun bringt Telltale Games das PSN-Spiel für 4,99€ pro Episode in 5 Episoden auf den Markt. Als Bundle kosten alle Episoden zusammen übrigens nur noch 19,99€ und es gibt einen Hintergrund gratis dazu.


Grafisch ist das Spiel klar an den Comics orientiert und hat einen passenden Cell-Shading-Look. Dadurch bleibt das Spiel nah an den Comics und kann auch gewagte sowie brutale Aktionen zeigen, die sonst wohl dem Schnitt zum Opfer gefallen wären. Dennoch heißt es natürlich „USK 18“. Für den gelungenen Stil und die abwechslungsreichen Umgebungen in der ersten Episode gibt es deswegen die Note 2+. Leichte Hänger beim Laden von Zwischensequenzen und längeren Animationen sind zu verzeihen, da das Spiel alle Entscheidungen übernehmen muss, bevor die Aktion im Zusammenhang ausgeführt werden kann.

Gameplay und Story greifen ebenfalls gut ineinander. Das Besondere ist, dass das Spiel dem Spieler viele Entscheidungen überlasst, und die Story sich so in ganz verschiedene Richtungen entwickeln kann. Allein der steuerbare Hauptcharakter, Lee Everett, dessen Geschichte im Laufe der Episode immer weiter aufgedeckt wird, bleibt als Fixpunkt gesetzt. So steht der Spieler gleich zwei Mal vor der Wahl, einen von zwei Charakteren zu retten – beide zu retten ist leider keine Option.
Aber auch kleinere Entscheidungen haben Einfluss auf die Geschichte und besonders auf das Verhalten der anderen Menschen. Es bleibt zwar jedem selbst überlassen, inwieweit er mit seinen Mitmenschen interagieren möchte, doch Verbündete zu haben lohnt sich in jedem Fall – gerade, weil andere einen im Stich lassen (könnten).
Und obwohl Zombies im Spiel eine große Rolle spielen, ist dies nicht das entscheidende Element des Gameplays. Verdeutlicht durch das Fadenkreuz und die angezeigten Möglichkeiten zur Interaktion, ist The Walking Dead vielmehr ein Point-and-Click-Adventure unter Zeitdruck. Die richtige Antwort in der Fülle von guten Dialogen zu wählen oder sich bewegende Zombies zu erschlagen funktioniert auf die gleiche Weise und ist dabei in beiden Fällen sehr gut umgesetzt.
Insgesamt hat das Spiel sich in den Bereichen Gameplay und Story Bestnoten verdient, auch wenn es die eingefleischten Zombie-Jäger eventuell enttäuschen könnte. Fans der Serie oder des Comics werden jedenfalls zufrieden sein, dass „ihr“ Spiel sich nicht in einen Zombie-Shooter verwandelt hat, sondern weiterhin die Menschlichkeit in schweren Zeiten und harte Entscheidungen innerhalb einer Gruppe in den Vordergrund stellt. Deswegen gibt es an dieser Stelle eine hochverdiente 1.

Musik und Sound sind ebenfalls gut gelungen und die zahlreichen Dialoge sind allesamt stimmig und gut synchronisiert – nicht mehr und nicht weniger: Note 2.

Die Schwierigkeit des Spiels hält sich aber in Grenzen. Anstatt den Spieler alles ausprobieren zu lassen, werden manche Aktionen unterbrochen, um den Spieler vor Schaden zu bewahren. Es bleibt am Ende nur die richtige Aktion – rätseln geht vor sterben.
Und auch der Zeitdruck ist nie so groß, dass eine Entscheidung nicht gefällt werden könnte oder ein Zombie nicht doch noch abgewehrt würde. Deswegen gibt es hier nur eine 4. Ich hätte mir gewünscht, für dumme Aktionen härter bestraft zu werden; oder für einige Trophäen etwas Besonderes machen zu müssen.

Zusammengefasst ergibt sich für The Walking Dead damit dieser Score von mir:
Gameplay und Story (40%): 1
Grafik (30%): 2+
Musik und Sound (20%): 2
Schwierigkeit und Trophäen (10%): 4.
Macht zusammen eine 1,71 und damit eine sehr gute 2+. 
Damit sind auch die folgenden Episoden für mich bereits gekauft.
Der Preis von 4,99€ pro Episode bzw. 4€ im Bundle ist neben der grandiosen Spielerfahrung auch durch die Spielzeit von 2:15:22 gerechtfertigt.
(P.S.: Die Spielzeit bezieht sich natürlich auf das noch immer laufende Let’s Play!)

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