Japanische Entwickler sind bekannt für ihre skurrilen Spiele à la Bayonetta oder Shadows of the Damned. Als erstes Spiel in diesem Jahr kommt heute NeverDead in meine PS3 und auch das verspricht reichlich durchgeknallte Action. Auf der GamesCom hat es schonmal viel Spaß gemacht und die erste Stunde mit NeverDead sieht so aus:
Aufhänger des Spiels ist natürlich die Idee, unsterblich zu sein, so dass man getrost die ein oder andere Gliedmaße verlieren kann – sammelt man entweder wieder ein oder wächst ja schließlich auch irgendwann nach... Darüber hinaus bietet NeverDead einen soliden Third-Person-Shooter und typisch japanischen Trash-Talk. Ob das reicht?
Leider kann NeverDead grafisch nicht mit den absoluten Größen mithalten. Obwohl die Zwischensequenzen und auch die beiden Hauptcharaktere, Bryce und Arcadia, sehr gut aussehen, kommen die Gegner und Umgebungen eher kantig rüber. Besonders der erste Endgegner [Bossfight im Video ab 49:37 zu sehen] sieht schon fast lieblos aus. Andererseits macht es schon Eindruck, wie die Körperteile von Bryce aufgesammelt und zusammengesetzt werden können. Damit das Spiel mit den Körperteilen nicht nur ein nettes Gimmick bleibt, basieren auch die ersten Rätsel des Spiels darauf, sich nur als Kopf durch kleine Öffnungen zu bewegen oder kleine Routen entlang zu rollen, um ans Ziel zu kommen.
Spielerisch handelt es sich bei NeverDead ansonsten um einen klassischen Third Person Shooter. Beide Schultertasten zum Feuern, dazu Springen und Abrollen, Nachladen- und Interaktions-Button. Allerdings gibt es noch einen Nahkampfmodus mit Schwert, das präzise mit dem rechten Stick gesteuert werden kann. Das erfordert zunächst etwas Übung und kann gerade in hektischen Phasen zu Problemen führen. Und wie üblich für japanische Action, ist fast jeder Kampf hektisch...
Aufgrund der Unsterblichkeit von Bryce legen die Gegner in NeverDead es gar nicht erst darauf an, Schaden zu verursachen, sondern es geht direkt ans Eingemachte: Körperteile werden abgetrennt und von kleinen fiesen Gegnern schnellstmöglich verdaut. Nach einer gewissen Zeit kann man sie aber auch wieder nachwachsen lassen. Steuert man nur noch den Kopf und wird geschluckt, ist die Mission gescheitert. Das erfordert eine gewisse Umstellung beim Spieler und kreiert eine andere Spielerfahrung, da man immer abwägen kann, ob man sein Körperteil zurückhaben möchte oder lieber zuerst ein paar Gegner aus dem Weg räumt. Viel Spaß macht es z.B. sich selbst - und natürlich alles um sich herum - in die Luft zu jagen, dabei alle Gegner zu eliminieren und danach gemütlich wieder seine Körperteile einzusammeln.
Zudem baut NeverDead auf ein XP-System - welches es in der GamesCom-Demo noch nicht gab -, mit dem Bryce sich neue Fähigkeiten erarbeiten kann. XP gibt es durch Einsammeln und für das Besiegen der Gegner. Allerdings gab es in der ersten Stunde noch nichts Spektakuläres, also bleibt abzuwarten, was noch kommt...
Erstes Fazit: Ein witziger Ansatz trifft auf einen hektischen TPS mit durchschnittlicher Grafik; Note um die 3. Langzeitmotivation eher fraglich, für Zwischendurch aber gut.
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