Dienstag, 3. November 2009

Borderlands UK

Der Trailer sagt es bereits: Wenn ein First Person Shooter und ein Role Playing Game ein Kind bekommen könnten, würde das Borderlands heißen! Der Genre-Mix auf dem Sci-Fi-Wüstenplaneten Pandora verbindet die Action eines FPS nahezu perfekt mit den verschiedenen Charakter-Klassen, dem Inventar und den Quests eines RPG. Verpackt ist das Ganze zudem in einem gelungenen Cell-Shading-Look.


Borderlands UK
(2k Games)
UK/AT: 23.10.09
D: 23.10.09
Genre: FPS / RPG

USK: 18
PEGI: 18+

Amazon: 59,95, Joypoint: 59,90€
gekauft am 23.10.09 für 47,50€

Trailer im Oktober-Preview!


Beschreibung:

Zu Beginn des Spiels wählt man seinen Charakter aus vier Klassen aus: der Soldat, der Jäger, der Berserker und die Sirene stehen zur Verfügung. Jede dieser Klassen entwickelt im Lauf des Spiels seine eigenen Spezialfähigkeiten, ist aber am Anfang identisch mit den anderen Klassen. Erst ab Level 5 erhält der Charakter seine besondere Fähigkeit und bekommt ab denn mit jedem neuen Level einen Skill-Punkt für freien Verfügung. Diese werden dann nach Wahl auf die verfügbaren Fähigkeiten vergeben. Hilfreich zur Übersicht und auch um evtl. schon mal vorzuplanen sind die Übersichten, die die Borderlands-Homepage bereitstellt. Einfach auf die gewünschte Klasse klicken: Soldat, Jäger, Berserker und Sirene.
Los geht Borderlands dann, wenn man von einem Claptrap, der eigentlich R2D2 ist, in das eigene Lager geführt werden soll, aber noch auf dem Weg von Banditen angegriffen wird. Hat man diese besiegt und ist im Lager angekommen, gibt es die ersten Quests zu erledigen, wobei man auf den Wegen immer wieder von Banditen und Skags (hundeähnliche Monster) angegriffen wird. Für absolvierte Quests gibt es Erfahrungspunkte und oft Geld. Die Quests sind dabei recht abwechslungsreich, auch wenn der Shooter-Anteil immer sehr hoch ist: Man muss bestimmte Ziele eliminieren, verschiedene Gegenstände sammeln oder mit NPCs reden (Achtung: Reden bedeutet nicht, dass man eine Wahl hat, was gesagt wird – das war den Entwicklern wohl zu viel RPG!). Auch im weiteren Verlauf bekommt man viele Quests von NPCs zugewiesen, aber als Zugabe kann man sich auch am „schwarzen Brett“ neue Quests besorgen. So spielt man sich durch insgesamt vier riesige Gebiete von Pandora mit jeweils einigen kleineren angrenzenden Bezirken, die für bestimmte Quests gedacht sind. Als Fortbewegungsmittel stehen einem neben dem Laufen auch Fahrzeuge (nach ein paar absolvierten Quests) und Beamen (ab dem zweiten Gebiet) zur Verfügung. Entweder man kämpft sich also seinen Weg frei, überfährt lästige Gegner einfach mal oder geht ihnen direkt aus dem Weg. Außerdem gibt es in den Gebieten immer wieder „Läden“, die aus Snackautomaten bestehen, aber Waffen, Munition oder ärztliche Unterstützung gegen Geld ausgeben. Nicht mehr benötigtes Inventar kann aber praktischerweise auch direkt an diesen Automaten in Zahlung gegeben werden.
Soviel zum RPG-Teil, der wirklich gelungen ist und auch genrefremde Spieler nicht überfordert, und hin zum Shooter-Teil. Waffen gibt es in verschiedenen Klassen und funktionieren nur mit der dazu passenden Munition, wobei jede Waffe fünf Grundattribute besitzt: Feuerkraft, Genauigkeit, Feuerrate, Nachladezeit und ein spezieller Sekundär-Effekt (z.B. Feuer oder Säure, die zusätzlichen Schaden verursachen und bei bestimmten Gegnern wirkungsvoller sind als bei anderen). Hier heißt es also immer vergleichen, da die Gegner massig Waffen fallenlassen, es in Truhen und Schränken einen Haufen Waffen zu finden gibt und der Waffenladen immer ein komplettes Arsenal anzubieten hat. Keine Waffe gleicht dabei der anderen, denn es gibt schließlich 87 Bazillionen davon - das ist zwar eine nette Wortneuschöpfung, aber bis auf die Waffen, die man für erfolgreiche Quests bekommt, gleicht keine gefundene oder angebotene der anderen: mindestens ein Attribut ist immer leicht verändert. Zudem gibt es zum Kämpfen noch Granaten, die sich ebenfalls auf viele verschiedene Arten modifizieren lassen, und den bereits erwähnten Spezial-Skill jedes Charakters. Insgesamt kämpft man sich so durch die Wüste von Pandora mit ihren freakigen Bewohnern auf der Suche nach der geheimen Kammer.
Besonderen Spaß macht Borderlands im Multiplayer-Modus, ob offline im Splitscreen oder online mit bis zu vier Spielern. Dann zahlen sich die individuellen Charakterentwicklungen erst richtig aus und die gesamte Gruppe profitiert davon. Sehr gut umgesetzt ist dabei, dass sich die Gegner der Gruppenstärke anpassen und online praktisch jeder Charakter einem Spiel und dem gerade angesagten Quest beitreten kann. (Kleines Manko ist, dass es – wie schon bei Resident Evil 5 – nicht möglich ist, auch online im Splitscreen-Modus zu spielen.)


Bewertung:

Gameplay und Story (35%): Note 1,0
- Shooter-Gameplay: unzählige Waffen (87 Bazillionen eben!), Schilde und gnadenlose Gegner garantieren abwechslungsreiche Action
- RPG-Elemente: Erfahrungspunkte, Charakter-Klassen, das Auswählen des richtigen Equipments und das Hochleveln des Charakters bis Stufe 50 bieten individuelle Verbesserungsmöglichkeiten und taktisches Vorgehen (besonders als Gruppe); Quests treiben die Story voran, lassen aber auch Platz, um zwischendurch den Charakter aufzubauen
Grafik (20%): Note 2,0
- der Cell-Shading-Look ist gut umgesetzt und hakt selbst in den riesigsten Gebieten nie
- für Realismus-Fanatiker ist der Stil natürlich nichts, aber für das Spiel ist er sehr passend
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 2,0
- die Musik ist sehr gut ausgewählt und unterstützt die Atmosphäre
- auch die wenigen gesprochenen Szenen sind in Ordnung
- einziges nerviges Detail: die ständig schreienden Claptraps sind zu Beginn lustig, aber dann…
Schwierigkeit (10%): Note 2,7
- es gibt keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad; dieser steigt und fällt mit den ausgewählten Quests: Quests, die 3 oder mehr Level über dem eigenen liegen, sind dann extrem schwer und 3-oder-mehr-Level-niedrigere-Quests trivial ( hält man sich an die vorgegebenen Level sind die Quests zwar anspruchsvoll aber durchaus machbar )
- online sollte man also mit Spielern zusammenkommen, die in etwa dem eigenen Level entsprechen
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 3,0
- die Beschreibung ist detailliert und die Menüführung im Einzelspielermodus sehr übersichtlich, aber…
- … im Splitscreenmodus muss die Grafik jedoch gescrollt werden, was besonders im Inventar beim Vergleichen von Waffen oder bei Texten extrem nervig ist
- das Tutorial ist leider nicht besonders hilfreich, da sich die Textfenster während des Kampfes öffnen und auch wieder schließen ( so dass ich selbst erst in Level 7 gemerkt habe, dass ich Skill-Punkte vergeben konnte )
Trophäen (5%): Note 1,0
- äußerst kreativ werden 38 bronzene, 7 silberne, 2 goldene und die Platin-Trophäe vergeben
- Beispiel: einen Gegner im Klempner-Stil ausschalten ( ->auf den Kopf springen) oder mit einem aus dem Entwickler-Team im Multiplayer-Modus spielen (oder jemandem, der diese Trophäe schon hat)
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- Borderlands bietet viele Stunden Spielspaß, bis man das Spiel ein erstes Mal bezwungen hat, vier Charakterklassen und die Möglichkeit, das Spiel nach dem ersten Mal im derzeitigen Level mit ebenfalls dem Level angepassten Gegnern neu zu starten und so alles nochmal eine Nummer härter zu spielen

Gesamteindruck: Note 1,7
Borderlands ist etwas Neues und der Versuch, FPS und RPG zusammenzubringen, ist sehr gut gelaungen. Futuristische Action und immer neue Waffenentdeckungen bringen großen Spielspaß und lassen nie Langeweile aufkommen.


P.S.: Zusätzlicher DLC ist schon auf dem Weg!

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