Mittwoch, 18. August 2010

Special: GamesCom 2010

Heute hat die GamesCom ihre Pforten für die Fachbesucher geöffnet und ab morgen ist die größte Spielemesse Europas auch für alle privaten Besucher offen. Die Koelnmesse bietet dabei in 4 Entertainment- sowie 2 Businesshallen alles, was das Spielerherz begehrt. Hier nun meine Erkenntnisse aus knapp 9 Stunden Entertainment...
Mein Fokus lag dabei besonders auf dem neuen Move-Controller, der bekanntlich mit einem stolzen Preis zu Buche schlägt - jedenfalls für das 2-Spieler-Komplettset bestehend aus einem Playstation Eye, 2 (oder sogar 4) Move Motion Controllern, 2 Move Navigationscontrollern und natürlich den dazugehörigen Spielen (sowie eventuell noch einer Aufladestation für alles zusammen). Des Weiteren habe ich mich intensiv mit den neuen Musikspielen beschäftigt, aber auch Gran Turismo 5 und FIFA 11 standen auf meiner Agenda.


Playstation Move:
Der Motion Controller aus dem Hause Sony war mit vielen Titeln am Start und hat mich insgesamt sehr beeindruckt. Die Spiele sind abwechslungsreich und die Hardware bietet sowohl für Casual als auch für Core Gamer eine sinnvolle Ergänzung zum Standard-PS3-System. Auch die Genauigkeit, mit der der Move-Controller erkannt wird, ist sehr überzeugend, denn obwohl immer wieder Menschen durchs Bild laufen oder im Hintergrund stehen bleiben / fotografieren, gibt es keinerlei Probleme, die das Spielen behindern könnten.

Sports Champions:

Sport vor der Konsole ist angesagt und so setzt auch Move auf Bewegung, die nicht nur im Sitzen zu absolvieren ist. Sports Champions bietet dazu 6 Sportarten, die sich für den Move-Controller empfehlen konnten: Schwertkampf, Frisbee Golf, Beach Volleyball, Tischtennis, Bogenschießen und Boccia. Getestet haben wir mit Freude Beach Volleyball und Tischtennis: nach einer sehr kurzen Eingewöhnungszeit macht „Sports Champions“ sehr viel Spaß und ist besonders im Multiplayer nur zu empfehlen. Schon jetzt freue ich mich auf spannende Duelle im Freundeskreis...


The Shoot (mit Zubehör: Pistolenaufsatz):

Rail Shooter sind auf der PS3 - zum Glück - Mangelware, doch der Move-Controller eignet sich selbstverständlich besonders für dieses Genre. Mit „The Shoot“ kommt auch direkt der erste Vertreter, der durch viele unterschiedlich designte Umgebungen mit den jeweiligen Gegnern einen guten Eindruck machen kann. Das Zielen mit dem Pistolenaufsatz funktioniert sehr gut und sehr genau, doch der Aufsatz hat nicht nur Vorteile: Das Betätigen des Abzugs scheint nicht ganz ausgereift zu sein, denn auch trotz heftiger Zeigefingerkrämpfe sind bei weitem nicht alle Schüsse abgefeuert worden...


EyePet (Move Edition):

Im Vergleich zu meinem Review von einiger Zeit hat sich die Move Edition enorm verbessert. Mit der alten „Zauberkarte“ machte das Spielen oft keinen Spaß, da sie ohne grelles Licht schlecht oder gar nicht erkannt wurde und so die Aufgaben oft daneben gingen. Mit dem Move-Controller wurden diese Probleme jedoch alle gelöst und nun kann man sich ohne Unterbrechungen um sein EyePet kümmern. Die Aufgaben gingen gut von der Hand und das EyePet reagierte ebenfalls schneller und genauer als sein virtueller Vorgänger.


Kung Fu Rider:

Leider konnten wir das Spiel nicht testen, obwohl es recht witzig aussah, denn die Plätze waren immer besetzt (ein Stuhl war dabei sogar dauerhaft von einer Messe-Hostess besetzt, die nicht wirklich Lust hatte, uns spielen zu lassen – das soll das Spiel nicht schlecht machen, hat aber dennoch den Test versaut!)


Musikspiele:
Wie jedes Jahr geben sich die beiden großen Konkurrenten Guitar Hero und Rock Band die Ehre und präsentieren ihr neues Spiel. Im Vergleich konnte ein Spiel ganz klar punkten, während das andere in der Messe fast nicht zu finden war. Außerdem gab es noch eine Überraschung für die Musikspiel-Fans, die ich so nicht erwartet hatte.

Rock Band 3:

Um es vorweg zu nehmen: Rock Band 3 ist brilliant! Innovationen wie den dreifachen Gesang und das Keyboard schlagen ein wie eine Bombe und sind perfekt ins Spiel integriert worden. Der Gitarren-Controller fühlte sich gut an und auch unser Drummer bescheinigte dem Schlagzeug nur das Beste. Unsere Keyboarderin musste sich zwar ein wenig einstellen, doch auch der neue Controller wusste zu überzeugen. Dazu kommt der neue Pro-Modus, der vor allem beim Keyboard extrem ins Gewicht fällt, denn dann gibt es nicht nur 5 Tasten zu7 spielen, sondern bis zu 2 Oktaven. Einziger kleiner Nachteil: Dann ist der Keyboard-Highway mit vielen Spielern nicht mehr besonders gut zu erkennen, aber welches Spiel bringt schon bis zu 7 Spieler in einer Band einwandfrei zusammen?


Guitar Hero 6 - Warriors of Rock:

Guitar Hero scheint ein Selbstläufer zu warden; zumindest müssen das die Entwickler denken, denn nur ein (1!) einziger kleiner Mini-Stand präsentierte uns Guitar Hero 6 - und das zu allem Überfluss auch noch nur auf der XB360. Damit nicht genug: es handelte sich auch nur um eine drei (3!) Tracks umfassende Demoversion. Immerhin war „Bat Country“ von „Avenged Sevenfold“ dabei - geil! Die neue Gitarre sieht zwar schick aus, ist aber meines Erachtens nach etwas kleiner als die alten Gitarren-Controller und lag mir daher nicht besonders gut in der Hand. Mein Test-Kollege befand auch das Schlagzeug für nicht besonders gut gelungen, so dass am Ende nur die Tracklist für Guitar Hero spricht, denn diese hält endlich mal wieder, was der Name verspricht: Rock und zwar zumeist harten!


Instant Jam:

... so heißt die Überraschung. Und ich muss darüber berichten, obwohl es sich nicht um ein PS3-Spiel handelt, da es mit einem beliebigen Gitarren-Controller derzeit als Closed Beta über Facebook gespielt werden kann; später soll Instant Jam für den PC erscheinen. Beim ersten Blick sind wir gleich am Stand vorbeigelaufen, denn so ein billiger Guitar Hero-Klon hatte nichts Anziehendes an sich.
Beim zweiten Mal zog dann die Tracklist unsere Aufmerksamkeit auf sich, denn das ist der eigentliche Clou an Instant Jam: Die App durchsucht eure Festplatte nach Musik und alle Lieder, die bereits in der Datenbank sind, können ohne zusätzliches Einkaufen gespielt werden. Im Moment sind das etwa 2.500 Lieder und jede Woche sollen um die 100 neue folgen. Damit grenzt sich Instant Jam von der Konkurrenz ab und bietet dem Spieler völlig neue Möglichkeiten.


Ach, und wer sich fragt, wo DJ Hero 2 geblieben ist: Wie schon Guitar Hero gab es nur einen Tisch, der die neuen Features nicht vorgestellt hat, so dass ich leider nichts dazu sagen kann, ob der Gesang das Spiel aufwertet und ob das DJing eine Konsolenzukunft hat.


Rennspiele aka Gran Turismo 5:

Das wohl sehnlichst erwartete Rennspiel aller Zeiten gab ebenfalls seine Visitenkarte ab. Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich nah beisammen und so sieht es auch bei der Entscheidung aus, nur Rennsitze mit Lenkrädern und Fußschaltung einzusetzen. Zwar sieht Gran Turismo umwerfend aus und die Detailtreue sowohl der Autos als auch der Strecken ist überragend, doch wie sich Gran Turismo mit einem Controller spielt bleibt leider noch offen. Für Besitzer des gesamten Rennzubehörs sei jedenfalls gesagt: Herzlichen Glückwunsch! Mein Tester war allerdings nicht so vom Zubehör angetan, aber für 2 Runden ist die Eingewöhnungszeit einfach zu lang... Spaß gemacht hat es trotzdem!



Sportspiele aka FIFA 11:

Als passionierter FIFA-Spieler stellt sich mir nicht jedes Jahr die Frage, ob nun FIFA oder PES - nicht, weil eins unbedingt viel besser ist als das andere, sondern weil ich die FIFA-Serie einfach mehr mag. Punkt.
Und meine Erwartungen sind wieder mal nicht enttäuscht worden: FIFA 11 sieht gut aus, spielt sich wieder ein bisschen besser als sein Vorgänger und hat noch ein paar Neuerungen in der Hinterhand, die erst im fertigen Spiel ihre Wirkung entfalten werden. Die Demo bot wieder ein paar ausgewählte Spitzenmannschaften Europas (und als deutschen Vertreter Bayer Leverkusen) und war leider nur englisch (gerne hätte ich Frank Buschmann kommentieren hören). Doch die kleinen Verbesserungen haben uns sofort überzeugt: Die Torhüter sind wieder ein bisschen stärker, die Spielintelligenz der KI wieder etwas besser und das Spiel gegeneinander wieder ein bisschen härter geworden.



Zum Schluss noch ein paar Impressionen von der GamesCom 2010:




2 Kommentare:

  1. Dem Move-Controller (PS3) bzw. Kinect (Xbox) sehe ich erstmal etwas skeptisch entgegen, weil ich es vorerst für eine Nachmache der Wii-Möglichkeiten halte (und als Wii-Besitzer konnte ich in der Hinsicht natürlich schon viel ausprobieren).

    Die großen Vorteile liegen natürlich bei den Hardware-Möglichkeiten. Dadurch wird nochmal ein ganz anderes Publikum angesprochen als bei der (von sogenannten Hardcore-Gamern, viel zu häufig und vor allem zu Unrecht beschimpften "Kinder-")Wii-Konsole.

    Ich bin gespannt, ob ich es irgendwann mal ausprobieren kann.

    Bisher sieht das Spieleangebot für die neuen Controller aber tatsächlich eher wie ein Aufgebot an Spielen aus, die so auch schon auf der Wii erschienen sind bzw. dort "erprobt" wurden. But we will see...

    AntwortenLöschen
  2. Kinect haben wir uns natürlich auch angeschaut. Mal sehen, was die Konkurrenz so macht... Aber ganz ehrlich: Ohne irgendwelche Hilfsmittel sahen die Spieler extrem komisch aus und die Spiele sind noch um einiges dümmer als die bereits auf der Wii erschienenen oder die auf der PS3 erscheinenden.

    Sports Champions ist natürlich eine Kopie von Sports (Resort), aber es ist tatsächlich um einiges präziser. Beim Tischtennis sind beispielsweise Schmettern und Schnitt deutlich zu merken. Oder beim Volleyball ist das Timing entscheident, sonst geht der Ball ins Aus oder ist eben nicht zu erreichen.

    Und natürlich kannst du Move mal ausprobieren... Irgendwann sollten wir schon mal wieder einen Termin finden. Und zwar einen ungezwungenen Entspannungsabend mit Move und Wii. Wir nehmen uns einfach den Samstag frei - im Moment arbeite ich sowieso kaum dort - und kommen dann nachmittags vorbei, wenn es euch passt.

    AntwortenLöschen

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails