Der Fußball geht in die neue Saison und EA liefert wie jedes Jahr das Spiel dazu. Es gibt wieder einige neue Möglichkeiten und Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr und so übertrupft sich die Serie einmal mehr selbst.
FIFA 11
(EA)
VÖ: 30.09.2010
Genre: Simulation, Sport
USK: 0
PEGI: 3+
Amazon: 53,44€, Joypoint: 59,90€
gekauft am 02.10. für 55,00€
Beschreibung:
FIFA 11 = FIFA 10 + X? Und X heißt in diesem Jahr die erstmalige Möglichkeit, als Torwart ins Geschehen einzugreifen, das neue Feature Personality + und der veränderte Karrieremodus, bei dem auch der eigene Virtual Pro etwas anders entwickelt werden muss als zuvor.
Die größte Neuerung ist zweifelsohne das Spielen des Torwarts: bislang nur im Elfmeterschießen zu steuern und bis zu FIFA WM 2010 nur mit relativ mieser KI ausgestattet, vegetierte der Torhüter hinten vor sich hin, doch jetzt kann der Spieler die Kontrolle übernehmen und es besser machen. Das ist selbst mit Steuerungshilfen etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man den Bogen raus hat, dann macht das Verteidigen auch Spaß. Der Torwart hechtet bei Bewegung des rechten Sticks in Richtung des Balles – egal, in welche Richtung der Stick bewegt wird und auch nur dann, wenn auch der Ball in der Nähe ist. Altbekanntes wurde ebenfalls v erarbeitet, denn bei gedrückter Dreiecks-Taste sprintet ihr los und versucht im 1-gegen-1 euer Glück. Es kann aber auch schonmal richtig einsam im eigenen Strafraum werden, wenn die eigene Mannschaft besser ist als der Gegner, worunter dann der Spielspaß etwas leiden kann.
Personality + nennt sich ein weiteres neues Feature, das Stars zu noch größeren Stars machen soll. So haben mache Spieler nun spezielle Fähigkeiten wie Flanken, Distanzschüsse, Spielmacher oder Knipser (und noch viele mehr). Zwar machen sich diese Fähigkeiten im Spiel nur begrenzt bemerkbar, doch alles andere wäre auch übertrieben gewesen; stattdessen treffen Distanzschützen eben z.B. nur ab und zu aus der Distanz der Ball perfekt und Spieler mit dem Merkmal „Lufthoheit“ gewinnen im Gegenzug nicht direkt jedes Kopfballduell. Insgesamt macht Personality + also einen kleinen aber feinen Unterschied aus, der gut ausbalanciert wurde.
Als zusätzliche Veränderung wurden der alte Managermodus und der Virtual Pro-Modus zu einem neuen Karrieremodus zusammengelegt, bei dem zwischen einer Spieler-, einer Manager- und dem Spielertrainer-Modus gewählt werden kann. Vor jedem Spiel steht dann z.B. die Möglichkeit offen, nur mit dem eigenen Pro zu spielen oder alle Spieler des Teams zu steuern. Im Laufe der Zeit entwickelt sich dann auch der eigene Virtual Pro weiter und steigert seine Fähigkeiten wie schon bei FIFA 10 - mit dem kleinen Unterschied, dass die Fertigkeiten nicht nur in Kategorien sondern auch in bronzene, silberne und goldene Abzeichen eingeteilt sind. Die goldenen Abzeichen sind dabei nur auf der Schwierigkeitsstufe „Weltklasse“ verfügbar, so dass sie eine größere Herausforderung darstellen.
Außerdem wurde die KI insgesamt wieder etwas verbessert, wodurch die Torhüter beispielsweise nicht mehr so leicht zu überlupfen sind und sich auch sonst geschickter Verhalten. Auch das taktische Verhalten der KI wurde aufgebessert, so dass die Abwehr meistens sicherer steht und Zweikämpfe eher angenommen werden. Zudem wird man schon im Schwierigkeitsgrad „Halbprofi“ das ein oder andere Mal durch Spezialbewegungen ausgetrickst. Aber auch kleinere Verbesserungen im Gameplay sind an vielen Stellen zu bemerken, so dass sich FIFA 11 insgesamt merklich besser spielt als sein Vorgänger.
Trailer:
Bewertung:
Gameplay [und Story] (35%): Note 1,3
- wieder einmal wurde das Gameplay verbessert, denn die KI spielt wieder ein wenig besser mit und zeigt teilweise nettes taktisches Verständnis; die KI-Torhüter sind verbessert worden und auch die KI-Abwehr steht oft besser als im letzten Jahr
- zudem kann das neue Feature Personality + für entscheidende Vorteile sorgen, so dass sich die wahren Stars nun auch im Spiel wirklich bezahlt machen
- das Spiel im Feld macht - wie in den Jahren zuvor - jede Menge Spaß und spielt sich einwandfrei
- im Tor zu stehen ist eine willkommene Abwechslung, kann aber teilweise recht langweilig werden; deswegen gibt es hier minimale Abzüge
Grafik (20%): Note 2,0
- grafisch hat sich im Vergleich nicht besonders viel getan und wer FIFA WM 2010 Südafrika gespielt hat, der vermisst die schönen Zwischensequenzen garantiert (wenigstens ein paar Fans zwischendurch und zumindest ein paar Star-Trainer, bitte!)
- ansonsten sehen die Spieler aber sehr gelungen aus und die meisten virtuellen Stars sehen ihrem realen Ebenbildern recht ähnlich; Spieler aus der zweiten Reihe sind hingegen öfters Durchschnittstypen mit einem geringeren Ähnlichkeitsfaktor
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 3,0
- musikalisch werden die Menüs wieder gut untermalt, im Spiel macht der Kommentar einen soliden, wenn auch nicht besonderen, Job
- die neuen Kommentatoren Frank Buschmann und Manni Breuckmann bringen durchaus etwas mehr Enthusiasmus mit, wurden aber leider nicht mit mehr Sätzen als ihre Vorgänger ausgestattet
(etwa alle 10 Sekunden heißt es: „Da geht er vehement in den Zweikampf!“)
Schwierigkeit (10%): Note 1,0
- vom Einsteiger bis zur Legende ist es ein weiter Weg und genauso groß ist der Unterschied in den Schwierigkeitsstufen: nichts zu meckern!
Trophäen (5%): Note 3,0
- viele der 45 Trophäen sind nur online zu erspielen, dafür muss aber nicht mehr zwangsläufig viel gewonnen werden; vernachlässigt wurde der Offline-Bereich im Vergleich zum letzten Jahr
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- Fußball ist und bleibt Fußball!
Gesamteindruck: Note 1,7
Die Neuerungen sorgen für ein wenig mehr Schwung und eröffnen abwechslungsreiche Möglichkeiten wie das Spielen als Torwart. Auch Personality + fügt sich gut in das Spiel ein. Jeder Fan wird FIFA also einmal mehr lieben.
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