Kaum ein Spiel hat in der letzten Zeit so viel von sich reden gemacht wie Heavy Rain. Das interaktive Filmerlebnis ist ein ganz neuer Ansatz auf der PS3 und daher auch erfrischend neu. Heavy Rain lässt sich daher nicht leicht in eine Schublade stecken, aber es ist ein episches Adventure, was sich nur durch den geschickten Umgang mit dem Controller steuern lässt. Damit es nicht langweilig wird, "nur" Quick Time Events zu erledigen, haben sich Quantic Dream aber einiges einfallen lassen…
Heavy Rain
(Special Edition)
(Quantic Dream)
VÖ: 26.02.10
Genre: Movie, Adventure, Geschicklichkeit
USK: 16
PEGI: 18+
Amazon: ausverkauft, Joypoint: 84,90€
Geschenkt bekommen am 24.02.10
Trailer im Februar-Preview!
Beschreibung:
Heavy Rain ist ein interaktiver Film: Der Spieler entscheidet, was in der Handlung geschieht und spielt diese gleichzeitig. Das bedeutet, es wurde enorm viel Wert auf die Story und die Grafik gelegt, so dass der Spieler völlig in das Spiel eintauchen kann, sich in ruhigen Situationen entspannen kann und in Action-Szenen richtig gefesselt wird.
Das gesamte Konzept ist durch die zahllosen Wahlmöglichkeiten geprägt, die in jeder Situation zur Verfügung stehen. Und jede Wahl beeinflusst die Story merklich, so dass bei jedem neuen Spielen eine neue Story zustande kommt. Selbst fehlerhaft ausgeführte Quick Time Events führen dazu, dass sich die Szene in eine andere Richtung entwickelt. Das ist etwas ganz Neues, wenn man bedenkt, dass bei den meisten Spielen eine nicht richtig ausgeführte Tastenkombination zum sofortigen Tod und Neustart am letzten Speicherpunkt führt. In Heavy Rain gibt es immer Chancen, den Spielverlauf noch zu seinen Gunsten zu entscheiden und die Alternative, zu sterben – ohne weitere Chancen, denn dann spielt die Geschichte eben ohne den entsprechenden Charakter weiter.
Deswegen gibt es selbstverständlich auch nicht nur einen Charakter, sondern gleich vier Hauptcharaktere, die abwechselnd durch die Szenen gesteuert werden. Dabei haben alle das gleiche Ziel: den Origami-Killer zu stellen, der Jungen entführt, ertränkt und mit einer kleinen Origami-Figur in der Hand hinterlässt. Zum einen gibt es den Architekten Ethan Mars, der seinen ersten Sohn bei einem Auto-Unfall verlor und dessen zweiter Sohn vom Origami-Killer entführt wurde. Ebenfalls auf der Suche nach dem Killer ist der junge FBI-Profiler Norman Jayden, der sich dabei ständig mit dem "bösen Cop" rumschlagen muss, der lauter voreilige Schlüsse zieht und die vermeintlichen Täter dann durch Prügel zum Reden bringt. Auch mit dem Fall beschäftigt ist der Privatdetektiv Scott Shelby, der auf eigene Faust ermittelt und so immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Als letzte Hauptperson kommt Madison Paige ins Spiel, die als Journalistin arbeitet und mit ständiger Schlaflosigkeit zu kämpfen hat. Mehr soll allerdings von der Story nicht verraten werden…
Heavy Rain spielt sich dann wie ein guter Thriller, bei dem sich grandios inszenierte Kämpfe, glaubhafte Emotionen und mit scharfem Verstand geführte Ermittlungen hervorragend abwechseln. So wird der Spieler an das Geschehen gefesselt und leidet wirklich mit den Protagonisten mit. Das liegt neben dem sehr guten erzählerischen Geschehen aber auch an der umwerfenden grafischen Umsetzung mit wunderbar animierten Charakteren – insbesondere den Gesichtszügen – und schönen Umgebungen.
Spielerisch haben sich Quantic Dream einiges für ihre Quick Time Events ausgedacht, so dass die Bewegungen möglichst gut umgesetzt werden: die Entscheidungen können per Knopfdruck ausgewählt werden, die Bewegungen sind zum Großteil mit dem rechten Analog-Stick nachempfunden worden und im Kampf müssen die eingeblendeten Tasten, Stick-Bewegungen oder auch Controller-Bewegungen ausgeführt werden. Bei Kraftanstrengung wird hingegen das altbewährte Button-Mashing eingesetzt (und das ist auch endlich mal verständlich!) und beim Fahren muss der Controller in die entsprechende Richtung geneigt werden, um Hindernissen auszuweichen. Aber noch eine weitere innovative Umsetzung gibt es: bei Aufgaben, die besonderes Geschick erfordern, werden nacheinander mehrere Tasten angezeigt, die dann nacheinander gedrückt und gehalten werden müssen, bis die Anzeigen verschwinden. Alle Anzeigen wurden dabei sehr schön in die Szenen integriert, so dass sie an den entsprechenden Stellen im Bild erscheinen oder bei Entscheidungen eben um den Kopf des Charakters kreisen. Wer nicht weiter weiß hat darüberhinaus noch die Möglichkeit mit einem Druck auf die L2-Taste die Gedanken seines Charakters zu ergründen – darin sind oft hilfreiche Tipps zum weiteren Vorgehen, aber auch Emotionen spielen in den Gedanken eine große Rolle. Einziges kleines Manko an der Steuerung ist die etwas gewöhnungsbedürftige R2-Taste zum Gehen, denn das fühlt sich an, als würde aufs Gaspedal gedrückt, damit der Charakter sich bewegt – andererseits sind die beiden Sticks bereits sinnvoll für die QTEs und das Umschauen eingesetzt, so dass wahrscheinlich nichts anderes übrig blieb als diese Lösung.
Insgesamt ist Heavy Rain ein Meisterwerk, das Story, Charaktere und ein sehr gut dazu passendes Gameplay vereinigt. Dabei erlaubt es sich nahezu keinen Fehler und zieht den Spieler so ohne Probleme auch emotional in das Geschehen hinein.
Zum Inhalt der Special Edition:
Die Special Edition besteht zunächst in einer exklusiven Verpackung, die einen Papp-Schuber enthält und Regen-Applikationen auf dem Cover aufweist. Neben der Spiel-CD gibt es noch einen Download-Gutschein, der alle weiteren Inhalte freischaltet: die erste von vier weiteren spielbaren Szenen, die als DLC erscheinen und die Vorgeschichte der vier Hauptcharaktere erzählen werden, den Soundtrack zum Spiel und das dynamische XMB-Design, das bereits seit einigen Tagen im PS-Store für 1,99€ zur Verfügung steht. Der Soundtrack lässt sich mit dem Download-Code allerdings leider erst nach dem 04.03. herunterladen…
Der ersten Szene werde ich dann noch ein eigenes Review widmen - da sie zum Kaufzeitpunkt noch nicht runtergeladen werden konnte - und auch dann erst sagen können, ob sich der Aufpreis von guten 15€ lohnt; abzüglich von 2€ für das dynamische Design und (geschätzten) 3€ für den Soundtrack muss die Episode also mindestens 10€ Spielspaß bieten. Und abzuwarten bleibt dann auch, wann und zu welchem Preis die Szene in den PS-Store kommt.
Bewertung:
Gameplay und Story (35%): Note 1,0
- das Gameplay wurde bewusst auf die Steuerung per Quick Time Event reduziert, damit der Spieler den Film in seiner ganzen Vielfalt wahrnehmen kann; die QTEs sind daher auch perfektioniert worden, indem es viele verschiedene Arten von ihnen gibt, die zwischen einfachem Entscheiden per Knopfdurck bis hin zu komplexen Aneinanderreihungen von gleichzeitig zu drückenden Tasten und Schwingen des Controllers in eine bestimmte Richtung variieren
- die Story ist kinoreif – egal, welchen Weg der Spieler geht, d.h. es gibt für jede Wendung eine perfekt ausgearbeitete Weiterführung in der Geschichte; das führt wiederum zu einer noch nie da gewesenen Charaktertiefe, die der Spieler ergründen kann
Grafik (20%): Note 1,0
- wie in einem Film ist auch die Grafik jederzeit wunderbar in Szene gesetzt, so dass es keine schmierigen Texturen oder Ähnliches zu finden gibt
- es sind für jede Szene jeweils zwei Kameraperspektiven möglich, die dem Spieler die gesamte Umgebung zeigen; hier kann der Spieler also sogar selbst noch ein wenig mehr Regie führen
- besonders im Bereich der Gesichtsdarstellung zeigt Heavy Rain, was aus der PS3 herauszuholen ist: auf jede Emotion wurde Wert gelegt und so verrät schon die Mimik sehr viel, was in anderen Spielen oft gar nicht der Fall ist
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 1,3
- alle Darsteller werden sehr gut gesprochen, allerdings ist die englische Synchronisation etwas besser als die deutsche, so dass es einen minimalen Abzug geben muss
- auch der Soundtrack weiß voll und ganz zu überzeugen, wurde sogar mit einem kompletten Orchester in den Abbey Road Studios aufgenommen
Schwierigkeit (10%): Note 2,0
- jederzeit im Spiel lassen sich drei Schwierigkeitsgrade auswählen, allerdings ist das gar nicht unbedingt notwendig, denn erstens gibt es kein absolutes richtig oder falsch (nur sterben sollte natürlich vermieden werden) und zweitens gibt es auch keine starken oder schwachen Gegner
- eigentlich sollte Heavy Rain von jedem auf der höchsten Schwierigkeitsstufe gespielt werden, denn nur dann sind die Quick Time Events wirklich passend zu jeder einzelnen Bewegung eingesetzt
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 1,0
- das Spiel kommt aufgrund seiner Steuerungsart ohne lästige Tutorials und überbelegte Tastenkombinationen aus: der Spieler kann sofort loslegen; ebenso ist die Menüführung sehr übersichtlich und verständlich
Trophäen (5%): Note 2,0
- an dieser Stelle bin ich genauso geheimnistuerisch wie Heavy Rain, denn es gibt nur 3 der 57 Trophäen vorher zu sehen – der Rest sind versteckte Trophäen, die für bestimmte Handlungen in der Story vergeben werden (da wäre es ja langweilig, schon zu wissen, was man für die Trophy tun muss)
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- dadurch, dass die Story mit jedem Spielen anders verläuft, sogar jeder Kampf in sich anders zu meistern ist, kann Heavy Rain so oft gespielt werden, bis die Blu-ray schmilzt
- außerdem lässt sich, nach dem ersten Erreichen einer Szene, diese im Menü anwählen, um sie noch einmal zu erleben
Gesamteindruck: Note 1,1
Heavy Rain zeigt drei Dinge: es braucht eine gute Story und gute Charaktere für ein gutes Spiel, es braucht hingegen kein ständiges, ödes Rumgeballer, und selbst Quick Time Events können sinnvoll eingesetzt werden! Darüberhinaus erfüllt das Spiel auch noch all diese Anforderungen nahezu in Perfektion, so dass das Spiel ein absolutes Muss für jeden ist.
Freitag, 26. Februar 2010
Freitag, 19. Februar 2010
"Schlacht um Forli" & "Fegefeuer der Eitelkeiten" (Assassin’s Creed II DLC)
Mehr als zwei Monate hat man den Spielern die DNA-Sequenzen 12 und 13 vorenthalten bzw. man hat sich bei der Entwicklung wohl gedacht: "Hey, wir lassen uns einfach zwei Sequenzen am Ende offen und füllen die erst später", denn die Daten sind nicht auf der Disc vorhanden – wie beispielsweise beim Versus-Modus von Resident Evil 5 geschehen. Für genügend Aufregung sorgt das "Auslassen" von Spielinhalten allemal…
"Schlacht um Forli" (760mb)
verfügbar seit: 28.01.10
in diesen PS-Stores für diesen Preis:
US: 3,99$, AT/UK (PEGI):3,99€, D: 3,99€
Zum Assassin‘s Creed II-Review geht’s hier!
Beschreibung:
Die gesamte DNA-Sequenz Nummer 12 spielt im kleinen Städtchen Forli, das im Hauptspiel zwar bereits besucht wurde, aber im Grunde nur als Durchgangsstation nach Venedig diente. Aber auch jetzt ist deutlich spürbar, dass die Sequenz im Nachhinein um die Geschichte des eigentlichen Spiels gesponnen wurde, denn natürlich erfährt Ezio weitere Einzelheiten, aber trotzdem fehlt ein wenig der Bezug.
In der Schlacht um Forli gilt es sechs Erinnerungen zu synchronisieren, die alle aus bereits bekannten Missionsarten bestehen: Personen eskortieren, ein Tor öffnen, Angreifer abwehren und unter Zeitdruck zwei Personen finden. Dazu noch eine Verfolgungsjagd und eine kleine Ermittlungsaufgabe, die allerdings schon die Überleitung zur nächsten DNA-Sequenz darstellt. Das Ganze in etwas mehr als einer Stunde Spielzeit, was auch in etwa den anderen Sequenzen entspricht. Für alle, denen der Flug mit Leonardo da Vincis Flugmaschine Spaß gemacht hat oder die den Erfolg in der bislang einzigen Möglichkeit verpasst haben, gibt es nun noch die Möglichkeit, von einem Leuchtturm aus jederzeit abzuheben. Das ist zwar ein nettes Feature, trägt aber weder zur Geschichte bei noch ist eine der Erinnerungen damit verknüpft.
Für Assassin’s Creed-Fans lohnt sich der Download sicher dennoch, da sich die Schlacht um Forli zwar nicht optimal ins Hauptspiel integriert, aber dafür eine kleine eigenständige Episode liefert, die für sich genommen nochmal alles komprimiert wiedergibt, was Assasssin’s Creed ausmacht.
Bewertung:
Sinnvolle Ergänzung?
- Nicht unbedingt sinnvoll, aber durchaus gut gelungen ist die Schlacht um Forli
- und dafür, dass es nichts Neues gibt, macht es trotzdem immer noch enorm viel Spaß, mit Ezio akrobatisch durch Forli zu klettern oder zu kämpfen
Preis-/Leistungsverhältnis: Note 3,0
- Für satte 3,99€ gibt es gerade mal etwas mehr als eine Stunde Spielzeit; die ist dann aber immerhin gelungen!
"Fegefeuer der Eitelkeiten" (1605mb)
verfügbar seit: 18.02.10
In diesen PS-Stores für diesen Preis:
US: 3,99$, AT/UK (PEGI):3,99€, D: 3,99€
Zum Assassin‘s Creed II-Review geht’s hier!
Beschreibung:
In der 13. und damit vorletzten DANN-Sequenz gibt es insgesamt 12 neue Erinnerungen zu durchleben, was die Spielzeit positiv beeinflusst. Nicht nur, dass es mehr Erinnerungen gibt, sondern diese sind teilweise auch noch recht lang. Zudem spielt das Geschehen wieder in Florenz, wo sich sogar ein neuer Stadtteil auftut, den es inklusive neuer Aussichtspunkte zu erkunden gilt.
Zwar sind gleich 9 der 12 Erinnerungen Attentate, aber diese sind anspruchsvoller und erfordern ein wenig Vorbereitung, Planung und das richtige Timing. Mal handelt es sich um Attentate, die unentdeckt ausgeführt werden müssen, mal um Verfolgungsjagden und mal um „einfache“ Attentate. Dadurch wird die komplette Sequenz auch sehr actionlastig, was den Spielspaß nach oben treibt!
Außerdem bietet die Sequenz einen Abschluss, der mit einer netten Rede von Ezio endet und auch der Abschluss des Spiels insgesamt hätte sein können – vielleicht passt dieses Ende sogar besser, wenn man bedenkt, dass die letzte DNA-Sequenz des Hauptspiels auch keine besonders große Bindung zum Rest der Geschichte hat.
Bewertung:
Sinnvolle Ergänzung?
- hervorgehend aus der Schlacht um Forli hat die 13. DNA-Sequenz alles, was Assassins Creed ausmacht: Attentate, Verfolgungsjagden über die Dächer und eine gute Geschichte, die einen gelungenen Abschluss findet
Preis-/Leistungsverhältnis: Note 1,0
- Für 3,99€ werden dieses Mal etwa zwei Stunden Spielzeit geboten – je nachdem wie erkundungsfreudig man ist – und die sind actionreich und gut inszeniert: Da lohnt sich der Kauf auf jeden Fall!
"Schlacht um Forli" (760mb)
verfügbar seit: 28.01.10
in diesen PS-Stores für diesen Preis:
US: 3,99$, AT/UK (PEGI):3,99€, D: 3,99€
Zum Assassin‘s Creed II-Review geht’s hier!
Beschreibung:
Die gesamte DNA-Sequenz Nummer 12 spielt im kleinen Städtchen Forli, das im Hauptspiel zwar bereits besucht wurde, aber im Grunde nur als Durchgangsstation nach Venedig diente. Aber auch jetzt ist deutlich spürbar, dass die Sequenz im Nachhinein um die Geschichte des eigentlichen Spiels gesponnen wurde, denn natürlich erfährt Ezio weitere Einzelheiten, aber trotzdem fehlt ein wenig der Bezug.
In der Schlacht um Forli gilt es sechs Erinnerungen zu synchronisieren, die alle aus bereits bekannten Missionsarten bestehen: Personen eskortieren, ein Tor öffnen, Angreifer abwehren und unter Zeitdruck zwei Personen finden. Dazu noch eine Verfolgungsjagd und eine kleine Ermittlungsaufgabe, die allerdings schon die Überleitung zur nächsten DNA-Sequenz darstellt. Das Ganze in etwas mehr als einer Stunde Spielzeit, was auch in etwa den anderen Sequenzen entspricht. Für alle, denen der Flug mit Leonardo da Vincis Flugmaschine Spaß gemacht hat oder die den Erfolg in der bislang einzigen Möglichkeit verpasst haben, gibt es nun noch die Möglichkeit, von einem Leuchtturm aus jederzeit abzuheben. Das ist zwar ein nettes Feature, trägt aber weder zur Geschichte bei noch ist eine der Erinnerungen damit verknüpft.
Für Assassin’s Creed-Fans lohnt sich der Download sicher dennoch, da sich die Schlacht um Forli zwar nicht optimal ins Hauptspiel integriert, aber dafür eine kleine eigenständige Episode liefert, die für sich genommen nochmal alles komprimiert wiedergibt, was Assasssin’s Creed ausmacht.
Bewertung:
Sinnvolle Ergänzung?
- Nicht unbedingt sinnvoll, aber durchaus gut gelungen ist die Schlacht um Forli
- und dafür, dass es nichts Neues gibt, macht es trotzdem immer noch enorm viel Spaß, mit Ezio akrobatisch durch Forli zu klettern oder zu kämpfen
Preis-/Leistungsverhältnis: Note 3,0
- Für satte 3,99€ gibt es gerade mal etwas mehr als eine Stunde Spielzeit; die ist dann aber immerhin gelungen!
"Fegefeuer der Eitelkeiten" (1605mb)
verfügbar seit: 18.02.10
In diesen PS-Stores für diesen Preis:
US: 3,99$, AT/UK (PEGI):3,99€, D: 3,99€
Zum Assassin‘s Creed II-Review geht’s hier!
Beschreibung:
In der 13. und damit vorletzten DANN-Sequenz gibt es insgesamt 12 neue Erinnerungen zu durchleben, was die Spielzeit positiv beeinflusst. Nicht nur, dass es mehr Erinnerungen gibt, sondern diese sind teilweise auch noch recht lang. Zudem spielt das Geschehen wieder in Florenz, wo sich sogar ein neuer Stadtteil auftut, den es inklusive neuer Aussichtspunkte zu erkunden gilt.
Zwar sind gleich 9 der 12 Erinnerungen Attentate, aber diese sind anspruchsvoller und erfordern ein wenig Vorbereitung, Planung und das richtige Timing. Mal handelt es sich um Attentate, die unentdeckt ausgeführt werden müssen, mal um Verfolgungsjagden und mal um „einfache“ Attentate. Dadurch wird die komplette Sequenz auch sehr actionlastig, was den Spielspaß nach oben treibt!
Außerdem bietet die Sequenz einen Abschluss, der mit einer netten Rede von Ezio endet und auch der Abschluss des Spiels insgesamt hätte sein können – vielleicht passt dieses Ende sogar besser, wenn man bedenkt, dass die letzte DNA-Sequenz des Hauptspiels auch keine besonders große Bindung zum Rest der Geschichte hat.
Bewertung:
Sinnvolle Ergänzung?
- hervorgehend aus der Schlacht um Forli hat die 13. DNA-Sequenz alles, was Assassins Creed ausmacht: Attentate, Verfolgungsjagden über die Dächer und eine gute Geschichte, die einen gelungenen Abschluss findet
Preis-/Leistungsverhältnis: Note 1,0
- Für 3,99€ werden dieses Mal etwa zwei Stunden Spielzeit geboten – je nachdem wie erkundungsfreudig man ist – und die sind actionreich und gut inszeniert: Da lohnt sich der Kauf auf jeden Fall!
Donnerstag, 4. Februar 2010
Dante's Inferno - Death Edition
Aus einer göttlichen Komödie wird ein höllisches Gemetzel. (Sehr) Frei nach dem Vorbild des berühmten Werks vom italienischen Dichter Dante Alighieri (1265 – 1321), mischt Dante die Hölle auf, um seine Geliebte Beatrice zu befreien. Wie gut sich die christliche Mythologie für Hack’n’Slays eignet, hat sich bereits bei Darksiders gezeigt, und Dante’s Inferno will da natürlich nicht hinten anstehen.
Dante’s Inferno
(EA / Visceral)
VÖ: 04.02.10
Genre: Hack’n Slay
USK: 18
PEGI: 18+
Amazon: 84,90€, Joypoint: 64,90€
gekauft am 03.02.10 für 53,00€
Trailer im Februar-Preview!
Beschreibung:
Dante’s Inferno ist ein reines Hack’n’Slay mit zwei Vorbildern: neben Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ haben die Entwickler ordentlich beim Genreprimus God of War abgeschaut. Aber wie schon bei The Saboteur stellt sich die Frage: Warum nicht Bewährtes zusammenklauen, um ein gutes Spiel herzustellen?
Dante‘s Inferno beginnt mit den Kreuzzügen, in denen Dante ums Leben kommt. Da er aber an die Absolution durch die Teilnahme an den Kreuzzügen glaubt, legt er sich eben mit dem Tod höchstpersönlich an und nimmt diesem im ersten richtigen Kampf des Spiels seine Sense ab. Wieder zu Hause muss Dante aber erkennen, dass sein Vater und seine Geliebte Beatrice ermordet wurden – er muss sogar mit ansehen, wie Beatrice in die Unterwelt gezogen wird. Dort beginnt Dantes Reise in die Hölle, die ihn durch den Limbus und immer tiefer in die trichterförmige Hölle, wie sie sich Dante Alighieri vorstellte. Dabei ist er aber nicht allein, sondern hat in Virgil einen Führer für die Unterwelt an seiner Seite. Aber auch mehr oder weniger berühmte Bewohner der Hölle trifft Dante auf seinem Weg: so begegnet einem z.B. gleich zu Beginn Pontius Pilatus, den man entweder von seinen Sünden erlösen oder ihn für diese bestrafen kann. Insgesamt gibt es 27 Totengeister, die der antiken, der biblischen oder der mittelalterlichen Geschichte entstammen – viele, die heute schon wieder in Vergessenheit geraten sind. Besonders gelungen ist dabei die von Dante beschriebene Atmosphäre, die das Spiel sehr gut wiedergibt. Die Zustände in der Hölle werden ohne Kompromisse abgebildet und wie mittelalterliche Dichtung so ist, ist das kein schöner Anblick: überall werden verbrannte Körper gequält, die schreien und jammern. Gigantische Herrscher über die Reiche, in die die Sünder gemäß ihrer Sünden eingeteilt werden wie z.B. Wollust, Habgier oder Verrat. Jedes dieser Reiche muss mit samt seiner Bewohner und einem Boss bezwungen werden. So richtet beispielsweise König Minos im Limbus über alle Sünder und teilt sie ihrem Schicksal zu – um tiefer in die Hölle vorzudringen, muss er aber erstmal bezwungen werden. Soweit zur Geschichte, die sich erstaunlich genau an das Vorbild hält…
Das Kampfsystem ist zu weiten Teilen von God of War abgekupfert worden. Mit der Sense des Todes metzeln sich Dante durch die Horden der Hölle. Dabei stehen im viele verschiedene Moves zur Verfügung, die mittels eines guten Upgrade-Systems freigeschaltet werden müssen. Interessant daran: Je nach der persönlichen Entscheidung können Gegner per Finishing-Move, der immer aus einem kleinen QTE besteht, entweder von ihren Sünden erlöst oder für diese bestraft werden. Dafür gibt es entweder heilige oder eben unheilige Punkte und Seelen – die Punkte nützen der Erfahrung, die benötigt wird, um neue Manöver freizuschalten und die Seelen dienen der Bezahlung der Moves. Ebenso können die angetroffenen Totengeister gerichtet werden, aber diese geben besonders viele Erfahrungspunkte, weshalb sich die Suche lohnt. Etwas verwunderlich dabei ist, dass diese bei Bestrafung einfach niedergemetzelt werden, bei Erlösung aber ein lächerliches Minispiel beginnt: auf ein Kreuz, das mit den Contoller-Symbolen versehen ist, kommen Sünden zugeflogen und dann muss zur richtigen Zeit das richtige Symbol gedrückt werden (die Entwickler haben wohl in ihrer Freizeit zu viel Guitar Hero gespielt). Im weiteren Verlauf des Spiels erlernt Dante aber auch heilige und unheilige Magie und sammelt Reliquien und die 30 Münzen, die Judas für seinen Verrat an Jesus bekommen hat. Alles Sammelbare verschafft Dante immer einen gewissen Bonus, der je nach Bedarf an-und abgelegt werden kann (Ein Hauch von Rollenspiel also auch noch!). Da die Level aber nicht besonders groß sind und es nicht viele Abzweigungen gibt, sind die Reliqien, Münzen und Totengeister aber auch relativ leicht zu finden. Leicht trifft leider auch auf die Räsel zu, denn diese sind erstens recht selten und zweitens recht simpel. Zumeist muss eine Kiste oder eine Statue verschoben und dann ein Hebel gezogen werden. Ausgeglichener sind da schon die Boss-Kämpfe, denn hier ist nicht nur reines Gemetzel an der Tagesordnung, sondern ein wenig Strategie gefragt. Ist der Boss dann genügend geschwächt, wird er wie bei God of War per Quick Time Event besiegt – selbstverständlich actionreich und blutig inszeniert.
Insgesamt kann Dante’s Inferno also vor allem in Sachen Detailtreue und Umsetzung enorm punkten und hat sich den Kampfstil von God of War angeeignet. Besonders für Freunde der christlichen Mythologie ist das ein gefundenes Fressen, aber auch für alle anderen Hack’n’Slay-Fans dürfte sich das Spiel lohnen.
Zum Inhalt der Death Edition:
Die Death Edition kommt in einer schicken 3D-Effekt-Hülle daher, hat aber auch innen eine schöne Pappverpackung – keine normale PS3 Hülle also. Der Grund ist einfach: die beiliegende Extra-DVD braucht schließlich einen eigenen Steckplatz. Sie beinhaltet eine Making-of-Doku, ein digitales Artbook, einige Download-Codes (u.a. für den Soundtrack) und anderen kleinen Schnick-Schnack. Bis auf die Doku, die recht interessant ist, gibt es also keine sinnvollen Ergänzungen oder Vorteile gegenüber der normalen Version. Relativiert wird das natürlich durch den Preisaufschlag von nur 1€ – ja, einem Euro! – gegenüber der einfachen Version.
(Da diese Version nur einmal ausgeliefert wurde und es danach nur die normale Version geben wird, ist der Preis bei einigen Anbietern natürlich in astronomische Höhen gestiegen; das ist aber völlig ungerechtfertigt.)
Bewertung:
Gameplay und Story (35%): Note 2,0
- besonders gut gelungen sind die Story, wobei hier in erster Linie natürlich Dante Alighieri verantwortlich ist, sowie die dazugehörige höllische Atmosphäre, die die Entwickler sehr schön umgesetzt haben
- das Gameplay ist trotz einer Vielzahl von Moves immer so wie es sich für ein anständiges Hack’n’Slay gehört: schnell, einfach und effektiv; auch die Freischaltung der Moves mit den beiden verschiedenen Pfaden von Himmel und Hölle in unterschiedlichen Sets ist sehr gut gelungen
- die „Rätsel“, die ab und zu das Gemetzel auflockern sollen, sind aber leider immer viel zu leicht und durchschaubar: Kiste hierher, Säule dahin, Hebel ziehen, fertig!
- und trotz eines gesamten Werks als Vorbild kommen nur ca. 10 Stunden Spielzeit zusammen, wobei sich einiges sogar wiederholt und damit noch gestreckt wirkt
- nervig ist der sogar für ein Hack’n’Slay übermäßige Einsatz von Button-Mashing, besonders der Kreis-Button wird ständig malträtiert: Brunnen/Türen öffnen und Absolutionen erteilen könnten schnell zu gebrochenen Daumen führen
Grafik (20%): Note 2,0
- grafisch kann Dante’s Inferno nicht mit den absoluten Top-Titeln mithalten, gleicht das aber durch extrem kreative Gestaltung der Hölle wieder aus
- auch sehr lobenswert ist die Tatsache, dass jeder Zirkel der Hölle seine eigene kleine Welt mit eigenen Gegnern und einem riesigen Boss hat
- da sich die Kamera aber leider nicht drehen lässt, übersieht man schonmal einen Gegner komplett, verpasst einen Finishing-Move und damit die Extra-Punkte oder verschätzt sich öfters bei Entfernungen
- außerdem ist mir unverständlich, weshalb manche Zwischensequenzen in wirklich grandioser, realistischer Darstellung gezeigt werden, während andere in Comic-Sequenzen daherkommen, die nichts besonderes haben und auch nicht wirklich zum Rest des Spiels passen
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 1,7
- bombastischer Sound , Jammern und Schreien wohin man hört und endlich mal eine gelungene deutsche Synchronisation mit nur einer Ausnahme: Dante selbst (mit einem guten Dante-Sprecher hätte es eine 1,0 gegeben)
Schwierigkeit (10%): Note 2,0
- das Spiel ist selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad nicht dafür gedacht, mal eben durchzulaufen und alles niederzumachen, sondern die Gegner – vor allem in Massen – fordern mit der Zeit vollen Einsatz
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 1,0
- durchweg gelungen – gute, ausführliche Beschreibung, einfache, übersichtliche Menüführung und ständig anzeigbare Tutorials können auf ganzer Linie überzeugen
Trophäen (5%): Note 1,7
- 26x Bronze, 13x Silber, 3x Gold und die obligatorische Platin-Trophäe gibt es zu ergattern
- sehr schön: trotz der vier Schwierigkeitsgrade braucht man nicht alle durchzuspielen, sondern kann alles in einem Durchlauf erledigen, aber Vorsicht: es gibt auch neben den Sammeltrophäen noch Trophäen, die verpasst werden können (vorher nachschauen, welche Totengeister man erlösen muss und nicht bestrafen darf!)
Wiederspielwert (5%): Note 3,0
- da es insgesamt ein durchgehendes Gemetzel ist, lohnt sich das erneute Spielen nur dann, wenn man auf alle Trophäen aus ist und noch was zum Sammeln offen hat
Gesamteindruck: Note 2,0
Dante’s Inferno lohnt sich als reines Hack’n’Slay mit guter Geschichte auf jeden Fall. Dabei überzeugen vor allem die Grafik und das Gameplay über weite Strecken. Das gesamte Setting richtet sich dabei an Erwachsene, denn ohne Kompromisse wird hier weder auf Kirchenkritik, Brüste, kreativ-absurde Höllengestalten oder das richtige Maß an Gewalt verzichtet. Aufgrund der geringen Spielzeit ist es aber auch „nur“ was für Zwischendurch und nichts, woran man längere Zeit sitzt.
P.S.: Vielleicht haben die Entwickler das auch selbst bereits gemerkt und mit dem ersten DLC „Trials of St. Lucia“ ein paar Erweiterungen angekündigt. Dann wird es neben einem neuen spielbaren Charakter auch einen Ko-op-Modus geben und einen Editor, mit dem jeder Spieler seine eigenen Herausforderungen erstellen kann, die dann der Community zur Verfügung gestellt werden. Hier der Trailer zum DLC:
Extra-Video-Service:
Alle 30 Judas-Münzen findet ihr so: Video 1, Video 2, Video 3
Alle 31 Reliquien gibt's hier: Video 1, Video 2, Video 3
Alle 27 Verdammte verstecken sich hier: Video
... und die 3 Beatrice-Steine sind hier: Video 1, Video 2, Video 3
Dante’s Inferno
(EA / Visceral)
VÖ: 04.02.10
Genre: Hack’n Slay
USK: 18
PEGI: 18+
Amazon: 84,90€, Joypoint: 64,90€
gekauft am 03.02.10 für 53,00€
Trailer im Februar-Preview!
Beschreibung:
Dante’s Inferno ist ein reines Hack’n’Slay mit zwei Vorbildern: neben Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ haben die Entwickler ordentlich beim Genreprimus God of War abgeschaut. Aber wie schon bei The Saboteur stellt sich die Frage: Warum nicht Bewährtes zusammenklauen, um ein gutes Spiel herzustellen?
Dante‘s Inferno beginnt mit den Kreuzzügen, in denen Dante ums Leben kommt. Da er aber an die Absolution durch die Teilnahme an den Kreuzzügen glaubt, legt er sich eben mit dem Tod höchstpersönlich an und nimmt diesem im ersten richtigen Kampf des Spiels seine Sense ab. Wieder zu Hause muss Dante aber erkennen, dass sein Vater und seine Geliebte Beatrice ermordet wurden – er muss sogar mit ansehen, wie Beatrice in die Unterwelt gezogen wird. Dort beginnt Dantes Reise in die Hölle, die ihn durch den Limbus und immer tiefer in die trichterförmige Hölle, wie sie sich Dante Alighieri vorstellte. Dabei ist er aber nicht allein, sondern hat in Virgil einen Führer für die Unterwelt an seiner Seite. Aber auch mehr oder weniger berühmte Bewohner der Hölle trifft Dante auf seinem Weg: so begegnet einem z.B. gleich zu Beginn Pontius Pilatus, den man entweder von seinen Sünden erlösen oder ihn für diese bestrafen kann. Insgesamt gibt es 27 Totengeister, die der antiken, der biblischen oder der mittelalterlichen Geschichte entstammen – viele, die heute schon wieder in Vergessenheit geraten sind. Besonders gelungen ist dabei die von Dante beschriebene Atmosphäre, die das Spiel sehr gut wiedergibt. Die Zustände in der Hölle werden ohne Kompromisse abgebildet und wie mittelalterliche Dichtung so ist, ist das kein schöner Anblick: überall werden verbrannte Körper gequält, die schreien und jammern. Gigantische Herrscher über die Reiche, in die die Sünder gemäß ihrer Sünden eingeteilt werden wie z.B. Wollust, Habgier oder Verrat. Jedes dieser Reiche muss mit samt seiner Bewohner und einem Boss bezwungen werden. So richtet beispielsweise König Minos im Limbus über alle Sünder und teilt sie ihrem Schicksal zu – um tiefer in die Hölle vorzudringen, muss er aber erstmal bezwungen werden. Soweit zur Geschichte, die sich erstaunlich genau an das Vorbild hält…
Das Kampfsystem ist zu weiten Teilen von God of War abgekupfert worden. Mit der Sense des Todes metzeln sich Dante durch die Horden der Hölle. Dabei stehen im viele verschiedene Moves zur Verfügung, die mittels eines guten Upgrade-Systems freigeschaltet werden müssen. Interessant daran: Je nach der persönlichen Entscheidung können Gegner per Finishing-Move, der immer aus einem kleinen QTE besteht, entweder von ihren Sünden erlöst oder für diese bestraft werden. Dafür gibt es entweder heilige oder eben unheilige Punkte und Seelen – die Punkte nützen der Erfahrung, die benötigt wird, um neue Manöver freizuschalten und die Seelen dienen der Bezahlung der Moves. Ebenso können die angetroffenen Totengeister gerichtet werden, aber diese geben besonders viele Erfahrungspunkte, weshalb sich die Suche lohnt. Etwas verwunderlich dabei ist, dass diese bei Bestrafung einfach niedergemetzelt werden, bei Erlösung aber ein lächerliches Minispiel beginnt: auf ein Kreuz, das mit den Contoller-Symbolen versehen ist, kommen Sünden zugeflogen und dann muss zur richtigen Zeit das richtige Symbol gedrückt werden (die Entwickler haben wohl in ihrer Freizeit zu viel Guitar Hero gespielt). Im weiteren Verlauf des Spiels erlernt Dante aber auch heilige und unheilige Magie und sammelt Reliquien und die 30 Münzen, die Judas für seinen Verrat an Jesus bekommen hat. Alles Sammelbare verschafft Dante immer einen gewissen Bonus, der je nach Bedarf an-und abgelegt werden kann (Ein Hauch von Rollenspiel also auch noch!). Da die Level aber nicht besonders groß sind und es nicht viele Abzweigungen gibt, sind die Reliqien, Münzen und Totengeister aber auch relativ leicht zu finden. Leicht trifft leider auch auf die Räsel zu, denn diese sind erstens recht selten und zweitens recht simpel. Zumeist muss eine Kiste oder eine Statue verschoben und dann ein Hebel gezogen werden. Ausgeglichener sind da schon die Boss-Kämpfe, denn hier ist nicht nur reines Gemetzel an der Tagesordnung, sondern ein wenig Strategie gefragt. Ist der Boss dann genügend geschwächt, wird er wie bei God of War per Quick Time Event besiegt – selbstverständlich actionreich und blutig inszeniert.
Insgesamt kann Dante’s Inferno also vor allem in Sachen Detailtreue und Umsetzung enorm punkten und hat sich den Kampfstil von God of War angeeignet. Besonders für Freunde der christlichen Mythologie ist das ein gefundenes Fressen, aber auch für alle anderen Hack’n’Slay-Fans dürfte sich das Spiel lohnen.
Zum Inhalt der Death Edition:
Die Death Edition kommt in einer schicken 3D-Effekt-Hülle daher, hat aber auch innen eine schöne Pappverpackung – keine normale PS3 Hülle also. Der Grund ist einfach: die beiliegende Extra-DVD braucht schließlich einen eigenen Steckplatz. Sie beinhaltet eine Making-of-Doku, ein digitales Artbook, einige Download-Codes (u.a. für den Soundtrack) und anderen kleinen Schnick-Schnack. Bis auf die Doku, die recht interessant ist, gibt es also keine sinnvollen Ergänzungen oder Vorteile gegenüber der normalen Version. Relativiert wird das natürlich durch den Preisaufschlag von nur 1€ – ja, einem Euro! – gegenüber der einfachen Version.
(Da diese Version nur einmal ausgeliefert wurde und es danach nur die normale Version geben wird, ist der Preis bei einigen Anbietern natürlich in astronomische Höhen gestiegen; das ist aber völlig ungerechtfertigt.)
Bewertung:
Gameplay und Story (35%): Note 2,0
- besonders gut gelungen sind die Story, wobei hier in erster Linie natürlich Dante Alighieri verantwortlich ist, sowie die dazugehörige höllische Atmosphäre, die die Entwickler sehr schön umgesetzt haben
- das Gameplay ist trotz einer Vielzahl von Moves immer so wie es sich für ein anständiges Hack’n’Slay gehört: schnell, einfach und effektiv; auch die Freischaltung der Moves mit den beiden verschiedenen Pfaden von Himmel und Hölle in unterschiedlichen Sets ist sehr gut gelungen
- die „Rätsel“, die ab und zu das Gemetzel auflockern sollen, sind aber leider immer viel zu leicht und durchschaubar: Kiste hierher, Säule dahin, Hebel ziehen, fertig!
- und trotz eines gesamten Werks als Vorbild kommen nur ca. 10 Stunden Spielzeit zusammen, wobei sich einiges sogar wiederholt und damit noch gestreckt wirkt
- nervig ist der sogar für ein Hack’n’Slay übermäßige Einsatz von Button-Mashing, besonders der Kreis-Button wird ständig malträtiert: Brunnen/Türen öffnen und Absolutionen erteilen könnten schnell zu gebrochenen Daumen führen
Grafik (20%): Note 2,0
- grafisch kann Dante’s Inferno nicht mit den absoluten Top-Titeln mithalten, gleicht das aber durch extrem kreative Gestaltung der Hölle wieder aus
- auch sehr lobenswert ist die Tatsache, dass jeder Zirkel der Hölle seine eigene kleine Welt mit eigenen Gegnern und einem riesigen Boss hat
- da sich die Kamera aber leider nicht drehen lässt, übersieht man schonmal einen Gegner komplett, verpasst einen Finishing-Move und damit die Extra-Punkte oder verschätzt sich öfters bei Entfernungen
- außerdem ist mir unverständlich, weshalb manche Zwischensequenzen in wirklich grandioser, realistischer Darstellung gezeigt werden, während andere in Comic-Sequenzen daherkommen, die nichts besonderes haben und auch nicht wirklich zum Rest des Spiels passen
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 1,7
- bombastischer Sound , Jammern und Schreien wohin man hört und endlich mal eine gelungene deutsche Synchronisation mit nur einer Ausnahme: Dante selbst (mit einem guten Dante-Sprecher hätte es eine 1,0 gegeben)
Schwierigkeit (10%): Note 2,0
- das Spiel ist selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad nicht dafür gedacht, mal eben durchzulaufen und alles niederzumachen, sondern die Gegner – vor allem in Massen – fordern mit der Zeit vollen Einsatz
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 1,0
- durchweg gelungen – gute, ausführliche Beschreibung, einfache, übersichtliche Menüführung und ständig anzeigbare Tutorials können auf ganzer Linie überzeugen
Trophäen (5%): Note 1,7
- 26x Bronze, 13x Silber, 3x Gold und die obligatorische Platin-Trophäe gibt es zu ergattern
- sehr schön: trotz der vier Schwierigkeitsgrade braucht man nicht alle durchzuspielen, sondern kann alles in einem Durchlauf erledigen, aber Vorsicht: es gibt auch neben den Sammeltrophäen noch Trophäen, die verpasst werden können (vorher nachschauen, welche Totengeister man erlösen muss und nicht bestrafen darf!)
Wiederspielwert (5%): Note 3,0
- da es insgesamt ein durchgehendes Gemetzel ist, lohnt sich das erneute Spielen nur dann, wenn man auf alle Trophäen aus ist und noch was zum Sammeln offen hat
Gesamteindruck: Note 2,0
Dante’s Inferno lohnt sich als reines Hack’n’Slay mit guter Geschichte auf jeden Fall. Dabei überzeugen vor allem die Grafik und das Gameplay über weite Strecken. Das gesamte Setting richtet sich dabei an Erwachsene, denn ohne Kompromisse wird hier weder auf Kirchenkritik, Brüste, kreativ-absurde Höllengestalten oder das richtige Maß an Gewalt verzichtet. Aufgrund der geringen Spielzeit ist es aber auch „nur“ was für Zwischendurch und nichts, woran man längere Zeit sitzt.
P.S.: Vielleicht haben die Entwickler das auch selbst bereits gemerkt und mit dem ersten DLC „Trials of St. Lucia“ ein paar Erweiterungen angekündigt. Dann wird es neben einem neuen spielbaren Charakter auch einen Ko-op-Modus geben und einen Editor, mit dem jeder Spieler seine eigenen Herausforderungen erstellen kann, die dann der Community zur Verfügung gestellt werden. Hier der Trailer zum DLC:
Extra-Video-Service:
Alle 30 Judas-Münzen findet ihr so: Video 1, Video 2, Video 3
Alle 31 Reliquien gibt's hier: Video 1, Video 2, Video 3
Alle 27 Verdammte verstecken sich hier: Video
... und die 3 Beatrice-Steine sind hier: Video 1, Video 2, Video 3
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