Freitag, 19. November 2010

Assassins Creed - Brotherhood (D1)

Exakt 364 Tage mussten Fans auf das neue Assassins Creed warten - also nichtmal ein Jahr! Wobei es sich nicht um Assassins Creed 3 handelt, sondern den mittleren Bruder Brotherhood. Ezio befindet sich nach Assassins Creed 2 noch immer in Rom und kämpft gegen die Herrschaft der Borgia - mit einigen Neuheiten. Hinzu kommt erstmals auch ein Multiplayer, in dem Assassinen aufeinander losgelassen werden.


Assassins Creed
Brotherhood (D1)
(Ubisoft)

VÖ: 18.11.2010
Genre: Action Adventure

USK: 16 / PEGI: 18+

Amazon: 67,99€,  Joypoint: 59,90€
gekauft am 16.11. (!) für 56,00€


Beschreibung:

Assassins Creed Brotherhood fängt genau dort an, wo Assassins Creed 2 aufgehört hat: Ezio Auditore befindet sich nach seinem Attentatsversuch auf den Papst noch immer in Rom. Dort sieht er sich der Herrschaft der Borgia gegenüber, die die Macht an sich gerissen haben. Im Verlauf der Geschichte gilt es nun, die Drahtzieher der Borgia zu eliminieren. Dabei stehen Ezio allerdings neue Mittel und sogar neue, ständig einsatzbereite Helfer zur Verfügung.
An der Spielmechanik hat sich - glücklicherweise - nicht viel getan: Ezio lässt sicher wieder sicher und sehr effektiv durch die Straßen und über die Dächer Roms manövrieren. Auch die Auswahl der Waffen über das Waffenrad und die Kämpfe funktionieren in gewohnt einwandfreier Manier. Hier findet sich auch schon eine kleine, aber sehr hilfreiche neue Waffe wieder und zwar die Armbrust. Mit ihr kann Ezio Wachen schon aus sicherer Entfernung ausschalten, um dann z.B. unerkannt in eine gegnerische Zone einzudringen. Das ist im neuen Assassins Creed Teil von besonderer Bedeutung, da es nicht nur in Missionen gegnerische Zonen gibt, sondern die Borgia in den verschiedenen Bezirken Roms insgesamt 12 Türme aufgestellt haben. Solange der Hauptmann des Turms lebt, wird die Bevölkerung unterdrückt, d.h. die Läden sind geschlossen und es gibt keine Aufständischen in der Umgebung. Ist der Hauptmann besiegt, lässt sich der Turm niederbrennen (stilecht mit effektvollem Todessprung in der Zwischensequenz) und Ezio kann sein hart verdientes Geld in die Wiedereröffnung der Läden stecken oder die zahlreichen Wahrzeichen Roms kaufen. An der Art der Läden zum Einkaufen hat sich im Übrigen nichts geändert: es gibt Schmiede, Schneider, Ärzte und Kunsthändler. Zusätzlich gibt es aber nun auch Banken, mit Hilfe derer sich Ezios Geld verwalten lässt. Sie führen Buch über die Einnahmen der wiedereröffneten Geschäfte und erhalten regelmäßige Einzahlungen, die Ezio wiederum abheben kann. Eine andere Art Geld einzunehmen ist die Assassinen-Gilde, die die wohl wichtigste und durchaus sinnvolle Neuerung darstellt.
Bereits nach relativ kurzer Spielzeit bekommt Ezio die Gelegenheit einen Rekruten für seine eigene Assassinen-Gilde auszubilden. Die Anzahl der Rekruten ist dabei abhängig von der Anzahl niedergebrannter Borgia-Türme, so dass im Verlauf des Spiels immer mehr Rekruten angeheuert werden können. Diese sind keinesfalls namenlose Begleiter - wie beispielsweise angeheuerte Söldner -, sondern sie können einzeln ausgebildet werden und entweder Ezio direkt im Kampf beistehen oder auf Missionen in ganz Europa ausgesandt werden. Ein eigens dafür entworfenes Menü, das an Assassinen-Türmen oder Taubenschlägen aufgerufen werden kann, sorgt für den Überblick: jeder Assassinen-Rekrut bekommt für ausgeführte Attentate und Missionen Erfahrungspunkte (EP) wie bei handelsüblichen Rollenspielen. Pro Stufe lassen sich Rüstung oder Waffen aufwerten und ab Erreichen der zehnten Stufe wird der Rekrut zum vollausgebildeten Assassinen. Rekruten, die sich in Europa auf Missionen befinden, verdienen dabei auch noch eine beträchtliche Summe und können in manchen Missionen spezielle Waren beschaffen (mehr zu Waren im nächsten Abschnitt!). Die nicht entsandten Rekruten befinden sich immer in Ezios Nähe - lungern aber nie überflüssigerweise im Bildschirm herum -, so dass sie per einfachem Tastendruck gerufen werden können und das hat gravierende Vorteile: zum einen können sie in Notsituationen schnell helfen und Gegner ablenken oder sofort töten, zum anderen lassen sie sich auch auf Wachen ansetzen, ohne dass Ezio selbst in den Kampf eingreifen kann. Beispiel ohne Spoiler: In einer Mission muss eine bestimmte Person im Auge behalten werden, während andere eliminiert werden müssen; da heißt es keine Zeit verschenken und die Rekruten die Drecksarbeit erledigen lassen! Befinden sich sogar sechs oder mehr Rekruten in der Stadt steht noch eine Spezial-Attacke zur Verfügung: der Pfeilhagel, bei dem bis zu vier Wachen in der Umgebung sehr schnell und effektiv ausgeschaltet werden. Wie viele Rekruten sich in der Umgebung befinden zeigt übrigens die Assassinen-Zeichen-Leiste unter Ezios Gesundheits-Anzeige an. Durch die neue Unterstützung von Ezio wären die Gegner chancenlos, hätten sie nicht auch einen Feinschliff bekommen. Zwar wurde das Kampfsystem an sich nicht verändert, doch die Gegner-KI agiert wesentlich aggressiver und verfügt über bessere Waffen. So packen eigentlich harmlose Gegner Ezio oft und halten ihn fest, damit er getroffen werden kann, bei stärkeren Gegnern hingegen ist die Deckung nur noch durch Tritte und schnelle Folge-Attacken zu durchbrechen. Zudem verfügen die Wachen oft über Distanzwaffen wie Armbrüste oder andere Schusswaffen, so dass Ezio diese schnell ausschalten muss. Dabei hilft ihm ein weiterer, neuer Trumpf: die Blitzattentate. Hat Ezio einen Gegner ausgeschaltet, folgt der nächste per einfachem Tastendruck, wenn er in entsprechender Reichweiter ist - egal welche Stärke dieser normalerweise hätte. Dieser „Trick“ funktioniert aber natürlich nicht bei den Endgegnern der jeweiligen Sequenz, so dass diese Kämpfe oft spannender gestaltet sind.
Eine weitere Neuerung sind die im letzten Abschnitt schon „angeschriebenen“ Waren, die es in Schatztruhen oder bei Auslandsmissionen zu entdecken gibt. Sie haben nicht nur einen Wert, der sich in Geld eintauschen lässt, sondern sie gehören zu den neuen Geschäfts-Aufträgen, die die Läden in der Umgebung von Ezios Unterschlupf bereithalten. Für ihre Erfüllung gibt es dann auch sehr gute Waffen, Rüstungsteile oder Schatzkarten. Apropos Schatzkarten: Für die Sammler unter den Assassinen gibt es auch eine hilfreiche Neuerung, denn neben den bereits bekannten Karten zu den Truhen der Stadt, gibt es nun auch Karten zu den anderen Sammelgegenständen - konkret: Borgia-Flaggen (83 von 101) und Federn (alle 10).
Aber auch andere Nebenmissionen gibt es in Hülle und Fülle: Attentats-Aufträge, Missionen für Angehörige der drei verschiedenen Gilden, Templer-Verstecke (zwei exklusiv in der D1-Version!) und eine dreigeteilte Erinnerung an Ezios (Jugend-)Liebe Cristina sorgen für viel Abwechslung, sind aber allesamt optional. Ebenfalls optional, aber doch sehr wichtig sind zwei weitere Arten von Nebenmissionen. Zum einen sind das die sechs Romulus-Verstecke, bei denen es jeweils einen Schlüssel für den Schatz des Romulus zu ergattern gibt (sowie die restlichen 18 Borgia-Flaggen), zum anderen sind das die Aufträge von Leonardo da Vinci, bei denen Pläne und Prototypen von Kriegsmachinen zerstört werden müssen, wofür es ebenfalls am Ende eine besondere Überraschung gibt. Beide „Schätze“ sind sehr nützlich und so lohnt es sich mindestens diese Nebenmissionen zu erfüllen. Außerdem gibt es nun auch noch andere Erinnerungen in Rom, die sich mit Borgia-Agenten beschäftigen. Hier muss Ezio immer eine bestimmte Person ansprechen, um die Erinnerung zu starten, bei der am Ende ein bestimmter Anhänger der Borgia zur Strecke gebracht werden muss.
Insgesamt ist also für viele Stunden abwechslungsreichen Spielspaß gesorgt, da keine der Hauptmissionen einer anderen ähnelt und auch die Nebenmissionen zu großen Teilen abwechslungsreich gestaltet sind. Zudem haben alle Missionen, egal ob Haupt- oder Nebenmissionen, einen eigenen Anspruch, um 100%ige Synchronität mit Ezios Erinnerungen herzustellen. Zwar lassen sich die Missionen auch anders lösen, doch darunter leidet die Synchronität. Auf diese Weise wird dem Spieler in vielen Situationen eine eher unauffälligere und anspruchsvollere Spielweise empfohlen. So soll die Erfahrung als Assassine intensiviert werden, der eben nicht ständig wild kämpfend zu seinem Ziel gelangt, sondern unentdeckt eindringt und im richtigen Moment zuschlägt (, was meiner Meinung nach sehr gut gelingt und zum Spiel an sich passt!).
So viel zu den Geschehnissen innerhalb des Animus. Aber auch außerhalb hat sich einiges getan, denn Desmond Miles ist nicht länger nur eine austauschbare Hülle für die Erinnerungen Ezios, sondern spielt in Assassins Creed Brotherhood - endlich - auch eine wichtige Rolle. Er muss sich zwar nicht mit Templern rumschlagen, aber ihm gehören längere Phasen in der Geschichte des Spiels, die die Geschichte in der Geschichte einbetten. Außerdem lässt sich der Animus jederzeit verlassen, damit Desmond Monteriggioni erkunden kann, wo es neben - zugegebenermaßen sinnlosen - E-Mails auch Artefakte aus Ezios Zeit zu entdecken gibt. Auch das ist ein sinnvoller Schritt der Entwickler, um den Spieler mehr an Desmond als Charakter zu binden.


Gameplay:




Bewertung:

Gameplay und Story (35%): Note 1,0
- neben der Story um Ezio, die nach dem zweiten Teil weiter vorangetrieben wird, wird nun auch die Story um Desmond intensiviert; beide Storys sind dabei zum Ende hin verbunden, wodurch eine insgesamt sehr gelungene Story in AC Brotherhood entsteht
- am Gameplay wurde wirklich nur verbessert: die Teile, die AC ausmachen wie das Kampfsystem und das Freie Sprinten wurden so belassen wie sie sind und darauf aufbauend wurden kleine Verbesserungen und große Neuerungen vorgenommen, was alles in allem ebenfalls sehr gelungen ist; Beispiele hier sind die Assassinen-Gilde, die Einführung von Waren, Borgia-Türmen und das Kampfverhalten der Gegner
Grafik (20%): Note 1,3
- bis auf einige kleine Hänger sieht AC Brotherhood einmal mehr gemäß der AC-Reihe umwerfend aus; die Hänger traten aber nur auf, wenn viel gleichzeitig gespeichert wurde - z.B. wenn fünf Rekruten gleichzeitig von verschiedenen Missionen zurückkommen und Ezio selbst durch belebte Gassen sprintet/reitet
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 2,0
- die Sprachausgabe ist solide gestaltet und gut synchronisiert, die Hintergrundmusik unterstützt die Stimmung ordentlich; insgesamt gibt es nichts zu beanstanden, aber auch nichts Bahnbrechendes
Schwierigkeit (10%): Note 2,0
- die Schwierigkeit lässt sich wie schon in der gesamten Reihe nicht einstellen, wodurch der Anspruch eigentlich nicht besonders hoch ist; das soll durch den Faktor Synchronität ausgeglichen werden, womit viele Missionen deutlich schwieriger gestaltet werden - aber eben optional
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 1,0
- auch hier bietet sich ein gewohnt gutes Bild: die Beschreibung liefert alle nötigen Informationen, die durch Tutorials zu Beginn des Spiels unterstützt werden; erfahrene AC-Spieler werden keinerlei Einstiegsprobleme haben und Einsteiger werden das System schnell erlernen können
Trophäen (5%): Note 1,3
- 34x Bronze, 15x Silber, 1x Gold und 1x Platin gibt es
- ein guter Guide zu den Glyphen und deren Lösungen sowie zu den Artefakten im Jahr 2012 findet sich unter http://www.gamesradar.com/f/assassins-creed-brotherhood-clusters-and-2012-artifacts-guide/a-20101118165454677035
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- ob nun schnell die gute Story noch einmal gespielt werden soll oder ob man sich um eine der unzähligen Nebenmissionen kümmert, eine Rückkehr nach Rom lohnt sich immer wieder

Gesamteindruck: Note 1,1
Assassins Creed Brotherhood reiht sich nahezu perfekt in die Serie ein und nimmt dabei sinnvolle und gute Verbesserungen vor. Obwohl der Multiplayer-Modus als neues Feature hinzugekommen ist, wurde nicht auf die nötige Spieltiefe im Singleplayer verzichtet. Im Ganzen betrachtet bekommt der Spieler also ein nochmal deutlich weiterentwickeltes Assassins Creed.

Freitag, 5. November 2010

- Umzug! -

Da ich gerade umziehe, habe ich leider zu wenig Zeit, um mich ausgiebig mit allen neuen Spielen zu beschäftigen. Aber sobald alles erledigt ist, folgen Kurz-Reviews zu den Spielen, die in der Zwischenzeit erschienen sind.

Das sind:


Enslaved
(Ninja Theory)
VÖ: 08.10.2010







The Shoot
(Sony)

VÖ: 29.10.2010








Außerdem diese DLCs:


Claptraps New
Robot Revolution
(Borderlands)

VÖ: 29.09.2010

Donnerstag, 7. Oktober 2010

FIFA 11

Der Fußball geht in die neue Saison und EA liefert wie jedes Jahr das Spiel dazu. Es gibt wieder einige neue Möglichkeiten und Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr und so übertrupft sich die Serie einmal mehr selbst.


FIFA 11
(EA)

VÖ: 30.09.2010
Genre: Simulation, Sport

USK: 0
PEGI: 3+

Amazon: 53,44€, Joypoint: 59,90€
gekauft am 02.10. für 55,00€



Beschreibung:

FIFA 11 = FIFA 10 + X? Und X heißt in diesem Jahr die erstmalige Möglichkeit, als Torwart ins Geschehen einzugreifen, das neue Feature Personality + und der veränderte Karrieremodus, bei dem auch der eigene Virtual Pro etwas anders entwickelt werden muss als zuvor.
Die größte Neuerung ist zweifelsohne das Spielen des Torwarts: bislang nur im Elfmeterschießen zu steuern und bis zu FIFA WM 2010 nur mit relativ mieser KI ausgestattet, vegetierte der Torhüter hinten vor sich hin, doch jetzt kann der Spieler die Kontrolle übernehmen und es besser machen. Das ist selbst mit Steuerungshilfen etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man den Bogen raus hat, dann macht das Verteidigen auch Spaß. Der Torwart hechtet bei Bewegung des rechten Sticks in Richtung des Balles – egal, in welche Richtung der Stick bewegt wird und auch nur dann, wenn auch der Ball in der Nähe ist. Altbekanntes wurde ebenfalls v erarbeitet, denn bei gedrückter Dreiecks-Taste sprintet ihr los und versucht im 1-gegen-1 euer Glück. Es kann aber auch schonmal richtig einsam im eigenen Strafraum werden, wenn die eigene Mannschaft besser ist als der Gegner, worunter dann der Spielspaß etwas leiden kann.
Personality + nennt sich ein weiteres neues Feature, das Stars zu noch größeren Stars machen soll. So haben mache Spieler nun spezielle Fähigkeiten wie Flanken, Distanzschüsse, Spielmacher oder Knipser (und noch viele mehr). Zwar machen sich diese Fähigkeiten im Spiel nur begrenzt bemerkbar, doch alles andere wäre auch übertrieben gewesen; stattdessen treffen Distanzschützen eben z.B. nur ab und zu aus der Distanz der Ball perfekt und Spieler mit dem Merkmal „Lufthoheit“ gewinnen im Gegenzug nicht direkt jedes Kopfballduell. Insgesamt macht Personality + also einen kleinen aber feinen Unterschied aus, der gut ausbalanciert wurde.
Als zusätzliche Veränderung wurden der alte Managermodus und der Virtual Pro-Modus zu einem neuen Karrieremodus zusammengelegt, bei dem zwischen einer Spieler-, einer Manager- und dem Spielertrainer-Modus gewählt werden kann. Vor jedem Spiel steht dann z.B. die Möglichkeit offen, nur mit dem eigenen Pro zu spielen oder alle Spieler des Teams zu steuern. Im Laufe der Zeit entwickelt sich dann auch der eigene Virtual Pro weiter und steigert seine Fähigkeiten wie schon bei FIFA 10 - mit dem kleinen Unterschied, dass die Fertigkeiten nicht nur in Kategorien sondern auch in bronzene, silberne und goldene Abzeichen eingeteilt sind. Die goldenen Abzeichen sind dabei nur auf der Schwierigkeitsstufe „Weltklasse“ verfügbar, so dass sie eine größere Herausforderung darstellen.
Außerdem wurde die KI insgesamt wieder etwas verbessert, wodurch die Torhüter beispielsweise nicht mehr so leicht zu überlupfen sind und sich auch sonst geschickter Verhalten. Auch das taktische Verhalten der KI wurde aufgebessert, so dass die Abwehr meistens sicherer steht und Zweikämpfe eher angenommen werden. Zudem wird man schon im Schwierigkeitsgrad „Halbprofi“ das ein oder andere Mal durch Spezialbewegungen ausgetrickst. Aber auch kleinere Verbesserungen im Gameplay sind an vielen Stellen zu bemerken, so dass sich FIFA 11 insgesamt merklich besser spielt als sein Vorgänger.


Trailer:



Bewertung:

Gameplay [und Story] (35%): Note 1,3
- wieder einmal wurde das Gameplay verbessert, denn die KI spielt wieder ein wenig besser mit und zeigt teilweise nettes taktisches Verständnis; die KI-Torhüter sind verbessert worden und auch die KI-Abwehr steht oft besser als im letzten Jahr
- zudem kann das neue Feature Personality + für entscheidende Vorteile sorgen, so dass sich die wahren Stars nun auch im Spiel wirklich bezahlt machen
- das Spiel im Feld macht - wie in den Jahren zuvor - jede Menge Spaß und spielt sich einwandfrei
- im Tor zu stehen ist eine willkommene Abwechslung, kann aber teilweise recht langweilig werden; deswegen gibt es hier minimale Abzüge
Grafik (20%): Note 2,0
- grafisch hat sich im Vergleich nicht besonders viel getan und wer FIFA WM 2010 Südafrika gespielt hat, der vermisst die schönen Zwischensequenzen garantiert (wenigstens ein paar Fans zwischendurch und zumindest ein paar Star-Trainer, bitte!)
- ansonsten sehen die Spieler aber sehr gelungen aus und die meisten virtuellen Stars sehen ihrem realen Ebenbildern recht ähnlich; Spieler aus der zweiten Reihe sind hingegen öfters Durchschnittstypen mit einem geringeren Ähnlichkeitsfaktor
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 3,0
- musikalisch werden die Menüs wieder gut untermalt, im Spiel macht der Kommentar einen soliden, wenn auch nicht besonderen, Job
- die neuen Kommentatoren Frank Buschmann und Manni Breuckmann bringen durchaus etwas mehr Enthusiasmus mit, wurden aber leider nicht mit mehr Sätzen als ihre Vorgänger ausgestattet
(etwa alle 10 Sekunden heißt es: „Da geht er vehement in den Zweikampf!“)
Schwierigkeit (10%): Note 1,0
- vom Einsteiger bis zur Legende ist es ein weiter Weg und genauso groß ist der Unterschied in den Schwierigkeitsstufen: nichts zu meckern!
Trophäen (5%): Note 3,0
- viele der 45 Trophäen sind nur online zu erspielen, dafür muss aber nicht mehr zwangsläufig viel gewonnen werden; vernachlässigt wurde der Offline-Bereich im Vergleich zum letzten Jahr
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- Fußball ist und bleibt Fußball!

Gesamteindruck: Note 1,7
Die Neuerungen sorgen für ein wenig mehr Schwung und eröffnen abwechslungsreiche Möglichkeiten wie das Spielen als Torwart. Auch Personality + fügt sich gut in das Spiel ein. Jeder Fan wird FIFA also einmal mehr lieben.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Guitar Hero 6: Warriors of Rock

Guitar Hero geht in die sechste Runde und bietet neben der neuen Tracklist noch ein paar weitere Neuerungen. Zwar gibt es keine neuen Instrumente, wie bei Rock Band 3, aber nun lassen sich alle Instrumente beliebig verwenden - z.B. zwei Schlagzeuge oder zwei Mikrophone.


Guitar Hero 6:
Warriors of Rock
(Activision)

VÖ: 24.09.2010
Genre: Musik, Geschicklichkeit

USK: 0
PEGI: 12+

Amazon: 64,99€, Joypoint: 64,90€
gekauft am 25.09. für 59,00€



Beschreibung (der Neuerungen):

Mittlerweile sollte Guitar Hero jedem bekannt sein. Deswegen spare ich mir die Beschreibung des Spielens an sich und gehe nur auf die Neuerungen ein, die der sechste Teil liefert.
Wichtigster Bestandteil von Guitar Hero ist diesmal der Story-Modus. Es gibt nicht nur vorgefertigte Set-Lists nachzuspielen, um zum nächsten Gig zu kommen, sondern jeder Charakter hat seine eigenen Songs, die je nach Belieben gespielt werden können. Zudem hat jeder Charakter eine eigene „Macht“ spendiert bekommen, die er einsetzten kann, um den Rock-Olymp zu erklimmen. So gibt es beispielsweise zusätzliche Sterne, wenn das Rock-o-Meter im grünen Bereich bleibt, oder es gibt Starpower für jede 10fache Notenserie, aber auch ein Schild, welches Serien bei Fehlern nicht gleich unterbricht und allerlei andere nützliche Fähigkeiten. Verstärkt werden diese Fertigkeiten, sobald der Spieler genügend Sterne gesammelt hat, um den Charakter zu verwandeln. Sind dann wiederum genug Charaktere verwandelt, geht es mit der Story voran. Klingt alles etwas seltsam, aber mal ehrlich: was erwartet man schon von einer Story bei Guitar Hero. Das Gute daran, dass es keine festen Set-Lists mehr gibt: ungeliebte Songs müssen eigentlich nie gespielt werden, solange man die erforderliche Anzahl an Sternen auch mit den anderen Tracks verdient.
Während am Anfang pro Song nur bis zu sechs Sterne plus eventuell zwei Zusatzsterne zu ergattern sind, kann man am Ende der Story mit allen freigeschalteten Fähigkeiten bis zu 40 Sterne erreichen. Und um Sterne geht es neuerdings auch im freien Spiel: Neben den sechs Grundsternen kann man nun noch zwei Fähigkeiten der Charaktere auswählen und es gibt pro Song jede Menge Aufgaben für alle Instrumente zu bestehen. Darunter fallen z.B. Notenserien oder Highscore-Punkte, aber auch das Treffen einer bestimmten Anzahl von Hammer-Ons ohne anzuschlagen steht auf der Liste. So wird jeder Song zu einer Herausforderung und das Sammeln von Sternen wird interessanter gestaltet. Insgesamt wird so der Langzeitspielspaß gefördert.


Tracklist:

... und dazu lassen sich viele alte Guitar Hero Disc-Tracks seit Guitar Hero World Tour importieren, so dass diese sich noch um einiges erweitern lässt!


Bewertung:

Gameplay [und Story] (35%): Note 1,0
- Guitar Hero ist zwar nicht mit anderen Spielen zu vergleichen, doch da alle Instrumente natürlich einwandfrei funktionieren und es nur darauf ankommt, gibt es hier (mehr oder weniger außer Konkurrenz) eine so gute Wertung
Grafik (20%): Note 4,0
- grafisch hat sich seit einigen Teilen nichts mehr getan, so dass die Grafik leider etwas veraltet rüberkommt und auch die Effekte - z.B. bei Verwandlungen - sehen nicht besonders gut aus
Tracklist (15%): Note 1,0
- der Schritt zurück zum namensgebenden Rock ist Geschmackssache, aber mir persönlich gefällt er sehr gut, denn insgesamt ist die Musik wieder moderner geworden und die Bands klangvoller
Schwierigkeit (10%): Note 2,0
- nicht alle Instrumente sind für alle gleichermaßen spielbar, so dass man auf die vielen Schwierigkeitsstufen angewiesen ist; die Herausforderungen lassen sich später aber erst auf Schwer ernsthaft angehen, da auf Mittel oft noch nicht genügend Noten vorhanden sind oder nicht genügend Punkte für die Highscore verdient werden können...
Trophäen (5%): Note 3,0
... was auch bei den Trophäen sicher für Ernüchterung sorgen könnte. Entweder sehr viel Training oder eine schlagkräftige Band sind hier erforderlich, um auf Dauer bestehen zu können und die 51 Trophäen (36x Bronze, 13x Silber, 1x Gold + 1x Platin) einzusacken
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- auf der anderen Seite fordern die gestiegenen Herausforderungen den Wiederspielwert, denn vielleicht schafft man es ja doch irgendwann bis zur geforderten Serie oder ein neues Instrument zu lernen

Gesamteindruck: Note 1,7
Guitar Hero kommt (endlich wieder) mit einer sehr guten Tracklist und Freunde des gepflegten Rockens damit ganz auf ihre Kosten. Es macht Spaß und das ist bei Musikspielen die Hauptsache!

Mittwoch, 22. September 2010

Tumble

Mit Tumble kommt ein Geschicklichkeitsspiel für Move, das im Grunde so einfach ist, dass es keine Herausforderung sein sollte: mit Klötzen spielen und Türme bauen. Klingt tatsächlich einfach, ist es aber nicht! Und so fordert dieses PSN-Spiel die grauen Zellen heraus und zeigt ganz nebenbei noch, wie enorm präzise sich der neue Motion Controller präsentiert.

Tumble (765mb Testversion + 1652mb Unlock Key)
PlayStation Move Motion Controller wird benötigt!
verfügbar seit: 15.09.10
in diesen PS-Stores für diesen Preis:
US: 9,99$, AT/UK (PEGI): 9,99€, D: 9,99€


Beschreibung:

Bei Tumble dreht sich alles um Bauklötze, die in den verschiedensten Formen und von verschiedenster Beschaffenheit zur Verfügung stehen. Große und kleine Klötze, die beispielswiese aus Eis, Holz oder Stein sein können, lassen sich mit dem Motion Controller vom Boden aufnehmen und dann aufeinander platzieren. Dabei lassen sich in 69 Levels, die in 13 Zonen eingeteilt sind, neue Herausforderungen meistern: besteht man einen Level mindestens mit einer bronzenen Medaille, dann wird der nächste Level freigeschaltet. Dabei gibt es zunächst immer eine Aufgabe pro Level, die es zu bestehen gilt: Entweder muss man 1. einen Turm in die Höhe bauen - von einem bestimmten Startpunkt los, der auch mal auf einer schiefen Fläche liegen kann - oder es müssen 2. möglichst viele Klötze auf einem Podest abgelegt werden oder 3. ein Turm muss mit der richtigen Platzierung von Minen zum Einsturz gebracht werden oder 4. Ein Laserstrahl soll mit Hilfe von Spiegeln, die sich an den Klötzen befinden, von A nach B geleitet werden. Auch das klingt alles recht unspektakulär, aber die Aufgaben werden von Zone zu Zone immer komplexer und man muss sich schon zu Beginn seines Baus bzw. Abrisses eine Strategie zurechtlegen, die zum Ziel führen könnte. Dazu kommen diverse Störfaktoren, wie z.B. ein sich bewegender Block, der mitten durch den möglichen Turm gleitet und diesen so immer wieder einreißt, baut man nicht geschickt um diesen Block herum. Aber auch Erdbeben und Stürme erschweren das Türmebauen ab und an.
Für jeden Level stehen neben diesen Aufgaben noch weitere Medaillen zur Verfügung, die sich zumeist durch schnelles Bauen in einem bestimmten Zeitlimit oder durch das Erreichen eines bestimmten Zielpunktes - der natürlich weit außerhalb des normalen Turmes liegt - verdienen lassen.
Beeindruckend ist neben der geistigen Herausforderung aber auch die Präzision, mit der sich die Türme mit Hilfe des Motion Controllers bauen lassen. Schon die kleinste Bewegung in die falsche Richtung kann den Turm zum Einsturz bringen oder eine kleine Drehung des Handgelenks führt zu einem schiefen Absetzen des Klotzes. Mit der Steuerung lässt sich also sehr exakt umgehen, was zudem noch durch ein paar einfache Hilfsmittel unterstützt wird: durch einen schnellen Schwung des Controllers lässt sich beispielsweise die Seite des Klotzes ändern, die zum Spieler zeigt - dadurch entfällt unnötige Rotationsarbeit und das Handling gewinnt an Einfachheit. Außerdem lässt sich bei gedrückter Move-Taste jederzeit die Kamera neu positionieren - ob mit Block „in der Hand“ oder ohne spielt dabei keine Rolle.


Trailer:



Bewertung:

Preis-/Leistungsverhältnis: Note 2,0
- 9,99€ ist ein stolzer Preis, aber wer seinen Grips anstrengen will und nebenbei noch die Präzision des Motion Controllers zu schätzen weiß, der wird an Tumble seine Freude haben. Jede Menge Levels mit unterschiedlichsten Aufgaben warten auf den Spieler und unter den Herausforderungen befinden sich einige harte Nüsse.
- Trophäen gibt es übrigens auch und zwar 9x Bronze, 3x Silber und 1x Gold - dafür muss man aber auch lange spielen und nahezu alle Aufgaben erfolgreich beenden

Montag, 20. September 2010

Sports Champions (Move)

Sports Champions ist eines der ersten exklusiven Spiele für die neue Bewegungssteuerung Move. Dementsprechend lässt sich nur mit Hilfe des neuen Motion Controllers Sport treiben, und das in den Disziplinen Tischtennis, Beachvolleyball, Disc-Golf, Boccia, Bogenschießen und Gladiatoren-Duell.


Sports Champions
(Sony)

VÖ: 15.09.2010
Genre: Move, Sport

USK: 6
PEGI: 12+

Amazon: 36,98€, Joypoint: 39,90€
gekauft am 15.09.10 für 35,00€


Beschreibung:

In Sports Champions dreht sich alles um den Sport. In sechs verschiedenen Disziplinen kann sich der Spieler mit der KI oder einem menschlichen Gegner messen, aber auch Teamspieler kommen voll auf ihre Kosten. Für besonders viel Spaß sorgen dabei Disziplinen, die bis zu vier Spieler gleichzeitig spielen können - vorausgesetzt man besitzt die entsprechende Anzahl an Motion Controllern. (Der Navigation-Controller wird bei Sports Champions nicht unterstützt.) Aber auch zwei Spielen können bis zu vier Controller verwenden, da im Beachvolleyball, beim Gladiatoren-Duell und beim Bogenschießen auch die Steuerung mit zwei Controllern gleichzeitig möglich ist: sie sorgt für noch mehr Präzision und bessere Kontrolle.
Aber auch mit „nur“ einem Motion Controller sind alle Sportarten sehr präzise umgesetzt worden. So ist es beispielsweise beim Tischtennis kein Problem, Top-Spin oder Unterschnitt in den Ball zu legen und je nach Kraftaufwand den Ball sehr präzise zu spielen. Beim Tischtennis ist es außerdem im gesamten Spiel nicht nötig, auch nur einen Button zu drücken, wodurch sich der Motion Controller genau wie ein Tischtennisschläger anfühlt - ohne extra Knöpfe für bestimmte Spins, wie es zum Beispiel bei Tennis-Spielen mit dem DualShock Controller noch notwendigerweise sein musste.
Aber auch die meisten anderen Sportarten lassen sich ohne großes Training sofort mit dem Motion Controller umsetzen - einzig etwas kompliziert ist der Umgang mit Schild und Waffe beim Gladiatoren-Duell, da er mehrere Buttons unterstützt und so vor dem perfekten Handling etwas geübt werden sollte. Bei dieser Disziplin merkt der Spieler auch den Unterschied zwischen der Ein-Controller-Steuerung und der Steuerung mit zwei Controllern am meisten, da logischerweise bei zwei Controllern Schild und Waffe jeweils mit einem separaten Controller geführt werden können. Bei der Steuerung mit einem Controller wird dann durch Halten der T-Taste der Schild gesteuert, so dass man sich bei dieser Variante entscheiden muss, welche Hand des Kämpfers gerade angesteuert werden soll. Außerdem ist das Gladiatoren-Duell von der Steuerung her etwas anspruchsvoller, da es zusätzliche Tasten für das Ausweichen nach links (Viereck) oder rechts (Dreieck) sowie für das zurückspringen (T) und das Aktivieren des Superschlags (X) benutzt und es Bestimmte Bewegungen mit dem Controller gibt, wie das Aufstehen nach einem Niederschlag durch das nach oben Heben des Controllers. Benutzt der Spieler hingegen zwei Motion Controller erleichtert sich die Steuerung allerdings wieder etwas: hier werden neben den Bewegungen für bestimmte Aktionen, die dann mit beiden Controllern gleichzeitig ausgeführt werden, nur noch die T-Tasten und die X-Taste des Waffen-Arms verwendet.
Weitaus einfach lassen sich die beiden Sportarten spielen, bei denen geworfen wird: Boccia und Disc-Golf. Hier gibt es zum einen keinen Zeitdruck, zum anderen werden die entsprechenden Tasten für das Umsehen oder die genaue Positionierung zum Zielpunkt stets eingeblendet. Zum Werfen reicht es jeweils, die Kugel bzw. die Disc mit der T-Taste aufzunehmen und durch das Schwingen des Motion Controllers zu werfen. Auch das Bogenschießen spielt sich ähnlich einfach: Mit dem Controller wird der Pfeil bei gedrückter T-Taste hinter dem Rücken hervorgeholt und (bei einem Controller automatisch/bei zwei Controllern manuell) in den Bogen eingespannt. Dann wird gezielt und das Loslassen der T-Taste führt zum Schuss.
Zu guter Letzt kommt auch Beachvolleyball sowohl mit einem als auch mit zwei Controllern nur mit Bewegungen und der T-Taste aus. Zum Aufschlagen von oben wird der Ball zunächst in die Luft geworfen und danach in die gegnerische Hälfte geschlagen, soll der Aufschlag von unten erfolgen, braucht der Spieler nur die T-Taste zu drücken und den Controller einmal in Richtung der anderen Hälfte zu schwingen. Baggern, Pritschen, Schmettern und Blocken sind selbstverständlich den realen Bewegungen nachempfunden und so fühlt es sich an, als stünde man selbst auf dem Feld. Will man über einen Block hinweg spielen, drückt man beim Schmettern einfach noch die T-Taste, und muss man mal einem Ball hinterher hechten, dann ist dies einfach durch eine schnelle Bewegung des Controllers in die entsprechende Richtung möglich.
Insgesamt fühlen sich so alle Sportarten sehr real an und die Steuerung funktioniert extrem präzise. Besondere Highlights sind dabei die Präzision beim Tischtennis, der Spaß beim Beachvolleyball und die Zwei-Controller-Steuerung des Gladiatoren-Duells. Hier entfaltet Move seine ganzen Möglichkeiten, denn der Spieler kann intuitiv die Bewegungen des jeweiligen Sports nachvollziehen.
Für jede der Disziplinen lassen sich dann wiederum drei unterschiedliche Modi spielen: der Championspokal, das Freie Spiel und der Wettbewerbsmodus. Im Championspokal, der in den Schwierigkeiten Bronze, Silber und Gold auf den Spieler wartet, wird man nacheinander von allen 10 im Spiel verfügbaren Athleten herausgefordert. Hier lassen sich auch neue Outfits, Accessoires und durch einen Sieg im Goldpokal Charaktere freispielen sowie Sterne für Trophäen verdienen. Im Freien Spiel steht der Spaß im Vordergrund und - wie der Name schon sagt - geht es einfach nur darum, eine Sportart für ein Match zu spielen. Im Wettbewerbsmodus kann der Spieler dann noch jeweils drei Wettkämpfe pro Disziplin bestreiten, um seine Fähigkeiten zu testen und zu verbessern.


Gameplay mit Bild in Bild:
(alle Sportarten nacheinander und - wenn möglich - mit zwei Motion Controllern!)

Beachvolleyball, Tischtennis & Boccia:

Gladiatoren-Duell, Bogenschießen & Disc-Golf:


Bewertung:

Gameplay [und Story] (35%): Note 1,0
- sehr präzise und dabei immer intuitiv nachvollziehbare und einfache Steuerung wird in jeder der sechs Sportarten geboten
- einzige kleine Ausnahme: die relativ vielen Buttons für die Steuerung im Gladiatoren-Duell, was aber bei der Verwendung eines zweiten Controller schon wieder deutlich vereinfacht wird
Grafik (20%): Note 3,0
-grafisch wird dem Genre entsprechend nicht sehr viel geboten: ein paar Schauplätze pro Sportart sind in Ordnung
- Kritik gibt es aber für die etwas zu prototypisch gewordenen Athleten, die bis auf das Outfit auch nicht weiter modifiziert werden können; ein eigens erstellbarer Charakter hätte der Identifikation enorm geholfen
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 4,0
- auch hier ist genretypisch nicht viel zu erwarten: leichte Hintergrundmusik und die ständig gleichen Sprüche der Athleten begleiten den Spieler
- vielleicht hätte ein Kommentator bei manchen Spielen gut getan oder wenigstens eine kleine Variation in den Sprüchen
- es ist allerdings auch möglich, seine eigene Musik im Hintergrund laufen zu lassen, sofern sie sich auf der Festplatte der PS3 befindet
Schwierigkeit (10%): Note 1,0
- den Unterschied zwischen den drei Schwierigkeitsgraden Bronze, Silber und Gold merkt man deutlich: Bronze ist kein Problem, Gold kann schon mal zu einem großen werden
Trophäen (5%): Note 1,3
- eigentlich hätten die 43 Trophäen (29x Bronze, 9x Silber, 3x Gold, 1x versteckt und 1x Platin) eine 1,0 verdient gehabt, aber es ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache, sich durch alle Wettkämpfe zu spielen und in jeder Sportart gleich gut zu werden - mache Disziplinen liegen einem eben mehr als andere
Wiederspielwert (5%): Note 1,0
- ob die Herausforderung in den Championspokalen oder der Spaß gegen Freunde zu spielen: Sports Champions lässt sich immer wieder spielen und verliert dabei nie seinen Reiz

Gesamteindruck: Note 1,7
Sports Champions ist in erster Linie ein Spiel, das Spaß macht und auch als Party-Spiel einiges hermacht. Aber auch der sportliche Ehrgeiz wird immer wieder geweckt. Alles ist sehr präzise umgesetzt worden und für jeden ist eine Lieblingsdisziplin dabei! Damit ist Sports Champions auch ganz klar die Empfehlung für den Einstieg in die Welt von Move.

Freitag, 17. September 2010

PlayStation Move (Starter Pack, Motion- und Navigation-Controller sowie Ladestation)

Mit PlayStation Move kommt endlich die Bewegungssteuerung für die PS3. Sie erweitert die Möglichkeiten der Konsole und bietet neuen Genres eine Chance, auf der PS3 zu erscheinen. Allerdings ist Move nicht billig, denn allein das 2-Spieler-Einstiegspaket schlägt mit rund 145€ zu Buche - dafür gibt es ein Starter-Pack (inkl. PlayStation Eye, Move Motion Controller und Demo-Disc), einen weiteren Motion Controller und ein Move-Spiel. Dabei fehlt noch der Navigation-Controller, der einerseits für die Spiele, die zum Release erscheinen, noch nicht benötigt wird und andererseits auch durch den herkömmlichen DualShock ersetzt werden kann; was allerdings recht unhandlich ist.
Wie gut Move in Zukunft in die Core-Games integriert wird, bleibt zwar abzuwarten, aber speziell für Move entwickelte Spiele sowie Move-Editionen bereits erschienener Spiele, die sich besonders gut dafür eignen, gibt es schon zum Release ein paar. Auch viele kleine PSN-Spiele werden auf den neuen Move-Spieler warten...


Move Starter Pack

inkl. PlayStation Eye,
Move Motion Controller
& Demo-Disc
(Sony)

VÖ: 15.09.2010
Genre: Zubehör

Amazon: 56,49€, Joypoint: 64,90€
gekauft am 15.09.10 für 55,00€






Beschreibung:

Im Starter Pack befinden sich eine PlayStation Eye Kamera, ein Motion Controller und die Demo Disc zu PlayStation Move, die folgende Demos beinhaltet: Sports Champions, Start the Party!, The Shoot, EyePet Move, TV Superstars, Tiger Woods PGA Tour 11, echochrome ii, Beat Sketchers und Tumble.
Die drei letztgenannten Spiele sind PSN-Spiele, die ersten sechs Spiele erscheinen entweder mit Move oder kommen in Kürze auf den Markt. Zudem sind bereits einige Spiele mit einem Move-Patch versorgt worden. Dazu zählen u.a. Heavy Rain, EyePet oder auch PSN-Spiele wie Planet Minigolf.
So kann jeder schon mal einen Eindruck bekommen, welche Spiele besonders gut für Move geeignet sind. Dass es sich dabei zunächst um Sport- und Party-Spiele handelt ist offensichtlich, aber auch Rail-Shooter und Geschicklichkeitsspiele finden ihren Weg auf die PS3. Erst später werden dann auch die bisherigen Core-Gamer voll auf ihre Kosten kommen, wenn auch andere Genres mit Move-Unterstützung ausgestattet werden. Dann wird auch erst der Navigation-Controller wirklich benötigt - bis dahin kommen die reinen Move-Spiele nur mit dem Motion Controller aus.
Technisch ist Move recht einfach aufgebaut und ebenso schnell installiert. Das beiliegende Video erklärt innerhalb von wenigen Minuten den Aufbau und im Grunde beschränkt man sich darauf, die Kamera per USB einzustecken und die Controller ebenfalls per USB zu registrieren. Fertig!
Beide Controller liegen dabei sehr gut in der Hand und sollte man nach Stunden der Bewegung durchgeschwitzt sein, so dass der Controller aus der Hand zu rutschen droht, dann ist er zur Sicherheit noch mit Schlaufen ums Handgelenk gesichert. Im Vergleich zu den herkömmlichen DualShock-Controller fallen selbstverständlich die Schultertasten weg; dafür gibt es nun die Move- (auf der Vorderseite) und die T-Taste (auf der Rückseite). Außerdem sind die Buttons etwas anders angeordnet als beim DualShock, was am Anfang zu etwas Konfusion führen könnte.
Mit dem Motion Controller lässt sich nach der Registrierung auch das XMB-Menü bedienen. Bei gedrückter T-Taste kann man einfach nach links, rechts oder unten scrollen - wobei mir persönlich eine schnelle Auswahl per „Fadenkreuz“ oder Ähnlichem gewünscht hätte, denn genau diese Steuerungsart wird in den Move-Spielen verwendet, um durch die Menüs zu kommen. Insgesamt lassen sich bis zu vier Controller an der PS3 anmelden.


Inhalt des Starter Packs:



Gameplay:
(Sports Champions, Tumble & The Shoot)


Bewertung:

Preis-/Leistungsverhältnis: Note 2,0
- lässt sich leicht ausrechnen: Einzelpreis Playstation Eye (39,90) + Einzelpreis Motion-Controller (39,90) = 79,80€, d.h. durch das Starter-Pack liegt die Ersparnis bei mindestens 15€ (fast 20%) und durch die beiliegende Demo-Disc kann der Spieler bereits viele Move-Titel antesten und sich danach zum Kauf entscheiden
- obwohl der Navigation-Controller für die Einsteiger-Spiele wie Sports Champions nicht benötigt wird, gehört er doch auf lange Sicht zu PlayStation Move wie der Deckel zum Topf, und daher wäre ein zweites Starter-Pack inkl. Navigation-Controller (für beispielsweise 89,90€) sinnvoll gewesen




Move Motion Controller
& Navigation-Controller
(Sony)

VÖ: 15.09.2010
Genre: Zubehör

Motion Controller:
Amazon: 39,99€, Joypoint: 39,90€
Navigation-Controller
Amazon: 29,99€, Joypoint: 29,90€

gekauft am 15.09.10 für 35,00€ / 25,00€





Bewertung:

Präzision (50%): Note 1,0
- extrem präzises Handling bringen jede noch so kleine Bewegung auf den Bildschirm
- sowohl bei genauen, feinen Bewegungen als auch bei schnellen, kräftigen Bewegungen werden alle Bewegungen sehr genau erfasst und praktisch ohne Verzögerung umgesetzt
Preis-/Leistungsverhältnis (30%): Note 1,3
- für ein Set aus Motion- und Navigation-Controller schlagen immerhin 70€ zu Buche, was aber zu verkraften ist, da die mit Move verbundenen Möglichkeiten einfach so vielfältig sind, dass sich die Investition lohnt
Handhabung (20%): Note 2,0
- beide Controller liegen sehr gut in der Hand und alle Buttons sind gut zu erreichen
- kleiner Nachteil: die Buttons sind nicht mehr als Raute, sondern im Quadrat angeordnet, so dass eine kleine Umstellung von Nöten wird - die Move-Taste in der Mitte machte diesen Schritt wohl notwendig

Gesamteindruck: Note 1,3
Beide Controller sind schön geformt, liegen gut in der Hand und sind sehr präzise. Auch wenn mit den bereits veröffentlichten Spielen noch nicht alle Möglichkeiten des Controllers ausgeschöpft sind, sondern in erster Linie Wert auf den Spaßfaktor gelegt wurde, lässt sich davon ausgehen, dass in Zukunft sehr gute Spiele - auch für Core-Gamer - erscheinen werden und der Kauf der Controller sind damit in jedem Fall lohnt.




Ladestation für beide
Move-Controller
(Sony)

VÖ: 15.09.2010
Genre: Zubehör

Amazon: 29,99€, Joypoint: 29,90€
gekauft am 15.09.10 für 25,00€









Bewertung:

Preis-/Leistungsverhältnis (50%): Note 2,0
- selbstverständlich braucht man die Aufladestation nicht zwangsläufig, doch wenn die Controller nicht immer in der Gegend rumliegen sollen und man nicht genügend USB-Kabel für alle Controller und zusätzliches Zubehör hat, dann ist die Aufladestation eine naheliegende und gute Alternative
- ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass die Station nicht mit der PlayStation verbunden ist und die Controller so auch ohne PS3-Betrieb geladen werden können
Aufladegeschwindigkeit (30%): Note 2,0
- in der Aufladestation dauert es - wie per USB-Anschluss an der PS3 - 4 Std. beim Motion Controller und etwa 2,5 Std. beim Navigation-Controller, bis diese vollständig geladen sind; die Akkulaufzeit liegt danach bei ca. 10 Stunden
Stil (20%): Note 1,3
- die Aufladestation sieht hochwertig aus und passt vom Design her genau zu den Move-Controllern und der matten PlayStation 3 Slim; so passt alles wunderbar zusammen ins Bild
- kleines Manko: leider sieht man die roten LEDs erst ab einem Winkel von etwa 30°, da sie sonst in der Ladestation verschwinden

Gesamteindruck: Note 2,0
Die Aufladestation sorgt für Ordnung im Zimmer und passt sich optisch sehr gut ins PS3-Bild ein. Da sie - im Gegensatz zu vielen Stationen von Drittanbietern - bei beiden Steckplätzen passend für beide Controller-Arten ist, lohnt sich die Anschaffung umso mehr.

Mittwoch, 8. September 2010

Kane & Lynch 2: Dog Days

Psychopathen und Kriminelle vereinigt euch, denn Kane und Lynch kehren nach drei Jahren zurück auf die PS3. In ihrem neuen rasanten Abenteuer schießen sie sich durch die Unterwelt Shanghais und kämpfen ums nackte Überleben.

Kane & Lynch 2: Dog Days
(Square Enix)

VÖ: 20.08.2010
Genre: Action, TPS

USK: 18
PEGI: 18+

Amazon: 60,98€, Joypoint: 54,90€
gekauft am 18.08.10 für 44,00€


Beschreibung:

Kane und Lynch haben sich bereits in ihrem ersten Abenteuer tatkräftig zur Seite gestanden und wild um sich geschossen. Dieses Mal soll aber alles anders werden, denn nach dem Deal, den die beiden nun in Shanghai durchziehen wollen, könnten sie sich getrost zur Ruhe setzen. Doch dann kommt natürlich alles anders: Der Informant dreht durch, Kane und Lynch ebenfalls und durch eine Verkettung unglücklicher Zustände sind die beiden schnell zur Zielscheibe aller geworden. Die nächsten werden 48 Stunden entscheiden - und genau aus diesen 2 Tagen besteht das Spiel. Es geht durch die Hinterhöfe und Gassen Shanghais um das pure Überleben...
Besonders grafisch haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen und sind auf jede Menge netter Effekte gestoßen, die man sonst aus dem Internet kennt: schlechtes Licht, wackelige Kamera und fiese Pixel. Kane & Lynch 2 sieht also aus wie ein billiges Internetvideo und das macht es nicht schlecht. So werden beispielsweise Headshots oder brutale Szenen in den Zwischensequenzen direkt dick verpixelt. Wer das nicht aushält, für den ist Kane & Lynch definitiv nichts. Am Anfang sind die Effekte noch neu und machen Eindruck, doch es besteht eben auch immer die Gefahr, dass sie ganz schön nervig werden.
Ansonsten ist leider wenig neu erfunden worden, denn Kane & Lynch ist zwar ein knallharter Third-Person-Shooter, der jede Sekunde auf Action setzt, doch viel mehr ist nicht dahinter. Das Waffenrepertoire besteht aus Pistolen, Maschinengewehren, Shotguns und Sniper-Gewehren; dazu kommen noch diverse explosionsfähige Kanister und Behälter die geworfen werden können, um sie mit einem gezielten Schuss zum Explodieren zu bringen. Die Steuerung ist dabei recht einfach gehalten und erfüllt ihren Zweck einwandfrei: auf den Schultertasten befindet sich neben Zielen, Feuern und Nachladen noch das Sprinten und die Tasten sind jeweils einfach belegt mit in-Deckung-gehen, interagieren, Waffe-wechseln (nur zwei können gleichzeitig im Inventar sein!) und ein-menschliches-Schutzschild-nehmen. Als schönes Extra kann man sich mit den Pfeiltasten noch fallengelassene Waffen sowie kleine Hilfestellungen anzeigen lassen.
Neben dem einfachen Story-Modus - und für mich entscheidender Kaufgrund im allgemeinen Shooter-Getümmel - war der Offline-Koop-Modus, den leider nur wenige Spiele bieten. Viel weit verbreiteter ist der Online-Multiplayer, bei dem drei Modi auf sechs verschiedenen Maps gespielt werden können: Fragile Alliance, Undercover Cop und Cops and Robbers. Letzter Modus von Kane & Lynch 2 ist der Arcade Mode, der ein Multiplayer-Modus mit sieben KIs ist.


Gameplay:



Bewertung:

Gameplay und Story (35%): Note 3,0
- die Story entwickelt sich schnell und bleibt einfach: 48 Stunden in Shanghai überleben!
- die Steuerung erfüllt ihren Zweck, spielt sich aber wie jeder Shooter
Grafik (20%): Note 3,0
- die Grafik ist eine Streitfrage: coole Effekte vs. nerviges Geflacker - manche werden es lieben, manche hassen
- im Spiel führt die Effektüberladung jedoch öfters dazu, dass das Licht blendet und man Gegner leicht übersieht; man übersieht beim Sprinten durch die Shaky-Cam aber auch die vielen recht kargen grauen Flure leichter
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 4,0
- Musik: Fehlanzeige, was wahrscheinlich dem gesamten Internetvideo-Konzept geschuldet ist - mir fehlt eine gewisse Untermalung an manchen Stellen aber schlichtweg
- die Sprachausgabe wurde nicht lokalisiert, was manche Dialoge nur schwer verständlich macht - nicht nur aufgrund des Englischen, sondern wegen der Hintergrundgeräusche, dem ständigen Gebrülle und den wüsten Beschimpfungen
Schwierigkeit (10%): Note 2,0
- die vier Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich tatsächlich entscheidend: auf Leicht gibt es Kanonenfutter und auf Extrem wird jeder Fehler bestraft
Trophäen (5%): Note 3,0
- von den 52 Trophäen (inkl. Platin) sind 23 durch die Singleplayer-Modus, 5 nur im (On- oder Offline-)Koop-Modus und 23 im Multiplayer-Modus (Arcade oder Ranked Matches) zu verdienen
Wiederspielwert (5%): Note 3,0
- da die Story nicht besonders viel hergibt und Kane & Lynch mit einer sehr kurzen Spielzeit daherkommt, sind höchstens die Multiplayer-Matches noch interessant - außer man braucht dringend alle Trophäen

Gesamteindruck: Note 3,0
Kane & Lynch 2: Dog Days wollte eine neue Präsentation in einen einfachen Shooter einbauen. Was ihnen gelungen ist, ist ein durchschnittlicher Shooter mit speziellen visuellen Effekten. Für die schnelle Action zwischendurch reicht das allemal aus, aber viel mehr kann das Spiel leider nicht liefern.

Donnerstag, 2. September 2010

Mafia 2

Für alle Teilzeit-Mafiosi und Open World-Freunde kommt direkt nach der Sommerpause Mafia 2. Trotz oder gerade aufgrund des ungewöhnlichen Einstiegs mit einem Zweiter Weltkriegs-Setting und der daraus resultierenden linearen Story um Vito Scaletta, ist Mafia 2 einen Blick/Kauf wert.


Mafia 2
(2k Games)

VÖ: 27.08.2010
Genre: Action, Open World

USK: 18
PEGI: 18+

Amazon: 49,95€, Joypoint: 54,90€
gekauft am 28.08.10 für 49,00€


Beschreibung:

Hauptdarsteller der Mafia-Story, die sich in den 1940ern und 50ern abspielt, ist Vito Scaletta, der schon früh die kriminelle Laufbahn eingeschlagen hat. Nachdem er bei einem Juwelierdiebstahl festgenommen wird, muss er für die Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg auf Sizilien kämpfen - die Armee braucht dringend Soldaten, die Italienisch sprechen, und alles ist besser als im Knast zu sitzen. Sein Freund und Partner Joe konnte allerdings beim Raub fliehen und als Vito aus Sizilien zurückkehrt, hat Joe sich bereits zu einem kleinen Mafiosi hochgearbeitet. Er hilft Vito aus der Armee zu kommen und die „richtigen“ Bekanntschaften zu machen. Daraus entwickelt sich eine sehr lineare Geschichte, in der Vito immer weiter in die Kreise der Mafia vordringt und gewollt oder ungewollt den einen oder anderen Job in Empire Bay übernimmt, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Für ein Open World-Spiel ist diese starke Linearität zwar eher abträglich, doch im Falle von Mafia 2 ist das kein Manko, da sie den Fokus auf die gute Handlung legt. Wem das nicht reicht, der kann vor oder nach jedem Job bis zum Schlafen noch die Stadt erkunden, so lange er Lust hat.
Die Stadt ist ein grafisches Spiegelbild der Historie, denn während des Krieges spielt die Geschichte im winterlichen Grau. Zu Beginn der 1950er Jahre ändert sich das Bild und Menschen sowie Stadt und Autos erblühen in sommerlichen Farben. Hier haben die Entwickler die Atmosphäre sehr schön eingefangen und schaffen es gut, sie zum Spieler zu transportieren. Ebenfalls gut gelungen sind die Zwischensequenzen, die einen relativ hohen Anteil des Spiels ausmachen, ohne aber zu stören oder das Geschehen unnötig in die Länge zu ziehen. Vielmehr ziehen die unterhaltsamen Filme den Betrachter in die Mafia-Welt hinein und bieten eine willkommene Abwechslung zum ewigen von A nach B fahren, welches man aus anderen Spielen kennt - aber keine Sorge, Auto gefahren wird trotzdem noch ziemlich ausgiebig, womit die Steuerung ins Spiel kommt:
Auch diese ist sehr gut gelungen, denn sie verzichtet komplett auf komplizierte Tastenkombinationen und setzt auf Einfachheit, die sich auszahlt. Mit einem Tastenset für Vito zu Fuß und einem weiteren fürs Autofahren geht die Steuerung intuitiv und schnell in Fleisch und Blut über. Während zu Fuß alles klassisch im Stile eines GTA über die Bühne geht (Zielen, Schießen, Deckung suchen, Laufen, in ein Auto steigen und diverse kontextabhängige Aktionen), hält die Steuerung in Wagen eine sinnvolle Neuerung bereit: den automatischen Geschwindigkeitsbegrenzer. Dieser sorgt dafür, dass Vito nie zu schnell fährt und somit nicht mit der Polizei in Konflikt gerät. Ansonsten wird aber auch hier auf die bewährte Steuerungsart gesetzt (Gas, Bremse/Rückwärtsgang, Handbremse und fertig ist das Set). Zu diesen beiden Sets kommt nur noch die 3-Tasten-Extra-Steuerung der Box-Kämpfe von denen es einige im Spiel zu bestreiten gibt - auch die Mafia löst eben nicht alles direkt mit der Kanone. Tut sie es allerdings doch, ist Vito ebenfalls gut ausgerüstet: neben einigen Pistolen gibt es Shotguns sowie Maschinengewehre aus den entsprechenden Dekaden. Nimmt man sie nicht direkt seinen Widersachern ab, kann man sie auch bequem im Waffenladen um die Ecke kaufen. Des Weiteren stehen auch Bekleidungsläden und Werkstätten zur Verfügung, um das hart verdiente Geld, welches es für erledigte Jobs oder das Verschrotten/Verkaufen von gestohlenen Autos gibt, wieder zu investieren. Wird man beispielsweise per Steckbrief gesucht, ist es ratsam, sich umzuziehen; wird das Nummernschild des Autos gesucht, sollte man das wechseln lassen oder den Wagen gleich umlackieren und tunen. Allerdings braucht Vito nicht besonders große Angst vor den Polizisten in Empire Bay zu haben, denn sie sind leider nicht mit der nötigen KI ausgestattet, um ihm Paroli bieten zu können. Weitaus gefährlicher sind da die anderen Mafiosi und Banden, die nicht so leicht auszuschalten sind.
Noch eine weitere Errungenschaft der 50er Jahre darf natürlich nicht fehlen: der Playboy wird mit 50 sammelbaren Magazinen gefeiert, die in den Innenräumen von Empire Bay herumliegen. Wenn das mal nicht wesentlich interessanter ist, als 200 Tauben zu jagen... Aber leider hat auch die langweilige Version des Sammelwahns Einzug in Mafia gehalten: draußen kleben noch 169 Fahndungsplakate.


Gameplay:



Bewertung:

Gameplay und Story (35%): Note 2,0
- Das Gameplay ist sehr einfach gehalten, was dem Spielspaß zu Gute kommt und den Einstieg enorm erleichtert; die Bewegungen zu Fuß als auch im Auto funktionieren sehr gut und es gibt auf dem Controller sogar noch Platz für sinnvolle Verbesserungen wie die Geschwindigkeitsbeschränkung, um im Verkehr nicht aufzufallen oder das einfache 3-Tasten-Boxen
- einzig die relativ dämliche Polizisten-KI ist fragwürdig, denn es reicht meistens, eine 180°-Drehung zu machen oder so lange stehen zu bleiben, bis die Polizisten sich aus ihrem Wagen bewegen, um dann wieder Gas zu geben - insgesamt sind die Polizisten also eigentlich nie eine Gefahr
- die Betonung der Story ist Mafia 2 sehr wichtig, so dass die Aufträge linear ablaufen und kaum Möglichkeiten der Variation bieten (man beachte die Trophäen, um Variationen zu finden!); dennoch überzeugt die Story durch ihre konsequente Art mit einem gewissen Tiefgang
Grafik (20%): Note 2,3
- Empire Bay ist eine relativ kleine Stadt (für derzeitige Open World-Verhältnisse), die zwar detailliert aufgebaut ist, aber in der viele Klone hausen; und wo im Winter noch dicker Schnee liegt, in dem Fußspuren hinterlassen werden, befindet sich im Sommer nur eine grüne Textur
- schön sind hingegen die Filmsequenzen sowie die Autos der 50er Jahre; doch leider gibt es davon nicht allzu viele - nur 36
Musik / Sprachausgabe (15%): Note 2,3
- musikalisch ist Mafia 2 natürlich an die Musik der 40er und 50er Jahre angelehnt, was zwar nicht jedermanns Sache ist, aber Authentizität verspricht
- leider sind die deutschen Synchronstimmen nicht allzu gut; Vito geht zwar noch, aber wenn der alte Consigliere Leo von Homer Simpsons Synchronstimme gesprochen wird, hört der Spaß auf! (englisch ist hier die deutlich bessere Wahl)
Schwierigkeit (10%): Note 3,0
- zwar gibt es drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, doch eine wirklich Veränderung konnte ich zwischen Mittel und Schwer jedenfalls nicht feststellen; schon auf Mittel können einzelne Schüsse tödlich für Vito sein oder kleine Autounfälle führen zu seinem vorzeitigen Ableben
Beschreibung / Menüführung / Tutorial (10%): Note 1,0
-ein gutes Spiel mit sinnvoller Tastenbelegung und einfacher Steuerung braucht weder eine lange Beschreibung noch eine komplizierte Menüführung und eine Tutorial-Mission ist ebenfalls komplett ausreichend
Trophäen (5%): Note 1,3
- 35x Bronze, 10x Silber, 2x Gold und 1x Platin sind zu holen
- besondere Aufmerksamkeit wurde dabei auf die Bewältigung von schwierigeren bzw. längeren Lösungswegen gelegt; z.B. das Ausschalten des Alarms vor einem Raub; aber auch teilweise lästige Sammelaufgaben (Magazine/Plakate)
Wiederspielwert (5%): Note 3,0
- hier ist die lineare Struktur selbstverständlich von Nachteil, denn bis auf ein paar wenige Möglichkeiten, die Missionen abzuschließen, kommt nichts Neues mehr (aber vielleicht kann der DLC „Jimmys Vendetta“ da weiterhelfen)

Gesamteindruck: Note 2,0
Mafia 2 bietet für gute 10 Stunden Unterhaltung mit netter Story und durchdachtem Gameplay. Wäre selbst bei linearen Missionen doch noch ein wenig mehr Platz für Open World-Erkundungen und Aufgaben gewesen, hätte noch eine Menge mehr dabei rauskommen können.
Außerdem gibt es für Käufer der Originalversion den DLC „Jimmys Vendetta“ kostenlos dazu. (Ein separates Review dazu folgt natürlich noch...)

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